Full text: Anweisung für Mörtel und Beton

S8B 
ist weich, wenn die Ränder an den beim Stampfen hervorgerufenen Ver- 
tiefungen eine kurze Zeit stehen bleiben und nur langsam wieder verlaufen 
“vgl. S. 26). 
Flüssiger Beton ist ganz breiig. Er hat noch geringere Festigkeit als 
weicher. Er muß durch richtige Wahl des Kornes und des Wasserzusatzes in 
Rinnen abfließen können ohne sich zu entmischen (vgl. S. 26). 
Im übrigen gilt ganz allgemein, daß der Wasserzusatz von der 
Art des Bindemittels, von der Wärme bei der Verarbeitung, von 
dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft und der Zuschlagstoffe, vom Korn 
und von der Menge der Zuschläge, von der Schalung und von der Ver- 
arbeitungsweise des Gemenges abhängig ist. Diese Fülle der Bedingungen 
für die Höhe des Wasserzusatzes läßt darum keine allgemein gültigen 
Regeln zu. 
Naturfeuchte Zuschlagstoffe, im besonderen die Kiessande, enthalten 
zwischen 2 und 6 Gewichts-%, Feuchtigkeit (Wassergehalt), die zu berück- 
Sichtigen sind. Der Wassergehalt wird bestimmt, indem das Gewicht des 
feuchten und des künstlich getrockneten Gemenges ermittelt wird. 
Fette Mischungen benötigen wegen der größeren Menge an Bindemittel mehr 
Wasser als magere Mischungen. Mischungen mit feinen Zuschlägen benötigen wegen 
der größeren Oberfläche des Feinkorns mehr Wasser als Solche mit groben Zuschlägen, 
Ebenso muß Beton mit Einlagen von Ziegelbrocken oder wasseraufsaugenden Bruch- 
steinen wasserreicher gehalten werden als gewöhnlicher Beton, sofern die Einlagen 
nicht zuvor angenäßt wurden. Bei hohen Wärmegraden ist der Wasserzusatz zu ver- 
mehren, bei Frost zu verringern ($8 9 C, 10 A B). 
Flüssig 
Zusammenstellung 5 
Als Anhalt für durchschnittlichen Wasserzusatz gilt: 
Mörtel muß soviel Wasser haben, daß er in zusammenhängender 
Masse von der Kelle läuft, d. h., daß er kellen- oder 
mauergerecht ist, 
(z.B. Zementmörtel etwa 16 bis 18 Gewichts-0, Wasserzusatz) 
— m  , 
Gewichts-0/ Wasser*) des trockenen 
Gemenges von Bindemittel und Zu- 
schlagstoff, je nach der Art der Stoffe 
und dem Mischungsverhältnis 
eräfeucht ....... 
weich oder plastisch . . . 
Rüssigy oder rzießfähie 
etwa 4 bis 7 
„7 „ 10 
10 . 18 
' 
*) Umrechnung in Raum-% durch Multiplikation mit dem mittleren 
Raumgewicht AR, des trockenen Gemenges (Gehler. Erläuterungen. S. 65/66) 
Als Ersatz für die Angabe der Wassermenge nach Gewichts- oder Raumteilen des 
erockenen Mischzgutes ist der Ausdruck 
Wasserzementfaktor (WZF)?) 
in Aufnahme gekommen, Er gibt das Verhältnis an- 
„„ — _Wassergewicht (Naturfeuchtigkeit -+— Wasserzusatz) | 
wo = Bindemittelgewicht (i. allgem. vom Zement) ° 
w liegt zwischen den Grenzen 0,3 und 1,3. 
Die Überwachung der richtigen Flüssigkeitsmenge (aus Wassergehalt der 
Zuschläge und Wasserzusatz) in einem Mörtel oder Beton geschieht durch den 
Setz- und Ausbreitversuch nach 8 22 A und Tafel N. 
WZF 
1) Vgl. Handbuch, Baustoff, S. 54; Grün, Beton, 8. 22, 24, 30 
?) Handbuch, Baustoff, S. 65; Grün, Beton. S. 22; Graf, Aufbau, S. 7, 35; Gehler. Erläute 
rungen, S. 67
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.