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Zerührung solcher Metalle mit Mörtel und Beton vermieden werden, wozu im
ıllgemeinen ein guter Asphaltanstrich als Isolierung genügt.
Der kurze Überblick über die chemischen Einwirkungen zeigt,
daß mit zahlreichen Möglichkeiten der Betonzerstörung ge-
rechnet werden muß‘). Vor Beginn eines Baues sind daher jeder
irgendwie Bedenken erregende Boden, das Wasser, das mit dem zu
arrichtenden Bauwerk in Berührung kommen kann, sowie alle in
ihrer Zusammensetzung unbekannten Baustoffe oder Schutzmittel
zhemisch untersuchen zu lassen ($8 17, 18 und Anlage 1).
Kalkmörtel
Richtlinien für die Wahl der Mörtel- und Betonart
$ 11. Wahl des Mörtels für Mauerwerk und Putz
A. Kalkmörtel
Die Kalke werden vornehmlich für Bauten mit wenig wechselnder Be-
jastung z. B. für Hochbauten verwendet, da hierbei geringere Druckfestigkeiten
venügen. Kalkmörtel kommen nur bei Druckbeanspruchungen bis etwa 7 kg/cm*
in Frage. Sie können in den Fällen nicht verwendet werden, in welchen die
Festigkeit des Mauersteins im Mauerwerk voll ausgenutzt werden soll, wo der
Mörtel also die gleiche Festigkeit wie der Mauerstein haben muß.
Mörtel aus Luftkalken, die zur Erhärtung auf die Kohlensäure der
Luft angewiesen sind, dürfen nur im Mauerwerk von höchstens 2 Steindicken
verwendet werden, da sonst die Luft nicht tief genug in die Mauerfuge ein-
dringen kann. Bei größeren Mauerdicken sind Mörtel aus Luftkalk mit Traß-
oder Zementzusatz oder Mörtel aus Wasserkalken zu wählen.
Mörtel aus hydraulischen oder Wasserkalken werden wegen ihrer Fähig-
keit des Erhärtens unter Wasser besonders bei Gründungen angewendet. Diese
Mörtel dürfen aber erst nach vorheriger Lufterhärtung mit Wasser in Berührung
gebracht oder von Wasser überflutet werden 9).
Der Wasserkalkmörtel darf für Putz nicht in zu fetter Mischung verwendet
werden, da er sonst zur Bildung von Schwindrissen neigt.
Gegen Witterungseinflüsse ist Kalkmörtelputz nach oberflächlicher Er-
härtung (Bildung einer Schicht kohlensauren Kalkes) unempfindlich.
Die Kalke haben sehr verschieden große Ergiebigkeit beim Löschen
(s. Tafel D). Je nach ihren sonstigen Eigenarten bedürfen sie ferner bei der
Mörtelbereitung eines sehr unterschiedlichen Sandzusatzes. Im Kinzelfalle
sind die Angaben der Werke zu beachten.
Luft- und Wasserkalk-Mörtelmischungen in Rtl
Zusammenstellung 12
Mörtel für
el Paul
En
Kalkteig
Weißkall
1:4
1:3 bis 4
1:2 bis 3 (außen 2 Sand, innen 3 Sand
+ 1/; Gips, Decken 1 Sand + !/3 Gips)
1:1 bis 2
12, 3
1:3 „ 5
(außen 3 bis 4, innen 4 bis 5)
1°4 bia 5
Kalkpulver
Graukalk
Wasserkalk
Zementkalk
u. Romankalk
Zementkalk be-
sonderer Güte
(s. Tafel D)
23 bis3 | 1:1bis2
2 „4 ) 1:3
6 1:4 bis 5
1:6 „„ 7 | 1:5 .
|
1) Ausführliches in: D A f. Eisenbeton, Heft 49 (Moorausschuß) u. Moorausschuß. Richtlinien:
Grün, Beton; Kleinlogel, Einflüsse; Bauing. 28, Nr. 18/19.
2) Dauer der Lufterhärtung vor Beginn der Wassererhärtung bei den Normenproben: Graukalk
21 Tage, Wasserkalk und Zementkalk 7 Tage, Romankalk 1 Tag; in der Baupraxis wird zweckmäßig
mit einer doppelten Lufterhärtung gerechnet