Full text: Anweisung für Mörtel und Beton

3 203C 
Tafel L 
Raumrewicht 
5öU 
versehen, daß ein Nachfüllen vermieden werden kann. Muß dennoch Wasser 
zugegeben werden, So darf nur siedendes Wasser nachgefüllt werden. 
Für die Beurteilung der Prüfung ist es zweckmäßig, den Kuchen auch 
3chon während des Versuches zu beobachten und zwar etwa 10 Minuten nach 
dem Einbringen, kurz vor Beginn des Kochens und nach etwa einer Stunde 
Kochzeit. 
Der Zement hat den Kochversuch bestanden‘): 
Wenn der Kuchen nach 3'/, stündiger Prüfung klingend hart, scharf- 
kantig, rißfrei und an seiner Glasplattenseite eben geblieben ist, 
und wenn der Kuchen während der ersten Stunde keine wesentlichen 
Veränderungen, nach der 3'/, stündigen Prüfung nur geringe Risse oder leichte 
Verkrümmungen zeigt, aber dem Zerbrechen einen merklichen Widerstand 
entgegensetzt. 
Der Zement hat den Kochversuch nicht bestanden‘): 
Wenn der Kuchen schon nach kurzer Zeit feine Risse aufweist und 
bei Beendigung des Versuches über und über netzrissig ist oder klaffende 
Radialrisse zeigt, 
wenn der Kuchen schon bei Beginn des Kochens sich schnell er- 
weiternde Risse und Sprünge zeigt, mürbe wird und nach und nach 
völlig zerfällt, 
und wenn der Kuchen schon beim Anwärmen des Wassers über und 
über netzrissig wird und bei Beginn des Kochens zu Schlamm zerfällt. 
Für die Beurteilung der Kuchen vgl. die Abbildungen auf TafelL (vgl. $ 3A). 
Treibrisse dürfen nicht mit Schwindrissen verwechselt werden. 
Radial verlaufende Kantenrisse und netzförmige Risse, Verkrümmungen der 
KXuchen sowie Abblätterungen an der Oberseite?) (bei zu hohem Gipsgehalt) 
kennzeichnen den Treiber. Dagegen sind kreisförmige oder spiralförmige 
nicht bis zum Rande durchgehende Risse Schwindrisse. 
Die beschleunigte Raumbeständigkeitsprüfung nach dem Kochrer- 
fahren gibt mithin innerhalb etwa 30 Stunden nach der Anfertigung der 
Kuchen auf der Baustelle — neben dem Abbindeversuch — einen gewissen 
\ufschluß über den Zement). 
Über die Bedeutung des Ergebnisses des Kochversuches für die 
Verwendbarkeit des Zementes s. S. 47 u. 48. 
Geräte für den Raumbeständigkeitsversuch (Kochversuch) s. Tafel P 
C. Raumgewicht 
Das Raumgewicht hat keine Bedeutung für die Bewertung der Güte eines 
Zementes, seine Ermittelung auf der Baustelle ist jedoch notwendig, um den 
Zementanteil an den Mischungen richtig zu bemessen; vgl. S. 25 u. 39 und 
Tafel H. Durchschnittliche Raumgewichte Z£- von Bindemitteln s. Tafel D. 
Um das Raumgewicht zu bestimmen, benutzt man ein 10 Liter Normen- 
gefäß. Das Bindemittel wird lose ohne Rütteln des Gefäßes eingefüllt, mit 
einem Streicheisen abgestrichen und gewogen. Man erhält das Raumgewicht 
Erf in kg/101. Der Versuch ist dreimal auszuführen und daraus das mittlere 
Ergebnis zu bestimmen. 
Ist z.B. das Gewicht von 101==12,1 kg, so ist das errechnete*) Raumgewicht 
Rf=100.12,1 = 1210 kg/m8®. 
Geräte für die Bestimmung des Raumgewichtes 8. Tafel P. 
ı) Es ist ohne Bedeutung, ob ein mit der Glasplatte eingesetzter Kuchen noch am Glase haftet 
oder ob er sich früher oder später vom Glase gelöst hat, weil diese Erscheinung auf Zufälligkeiten beruht 
2) Es ist zu unterscheiden zwischen unbedenklichen, im allgemeinen großstückigen Abblätterungen 
einer erhärteten Schlammhaut,. die bei dem Glätten der Kuchenoberseite entstehen kann und dem fein- 
stückigen Abblättern bei Kuchen, die durch Treibrisse zerklüftet sind 
8) bzgl. Festigkeitsschnellprüfung s. Fußnote 2, S. 47 
4) 1m}lose eingefüllte Masse ergäbe wegen der dichteren Lagerung ein höheres R- als 100><< Re von 101
	        
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