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Auf der Mitte der Platte wird die Probemasse mit dem für den Setz-
versuch benutzten Gerät .aufgebracht!). Dann wird die Tischplatte an ihrem
Handgriff 10mal vorsichtig, ohne sie heftig anstoßen zu lassen, bis zu
dem Anschlag bei 4 cm Hubhöhe gehoben und fallen gelassen. Die Masse
breitet sich dann auf der Platte je nach ihrer Steifigkeit verschieden weit aus.
Der mittlere Durchmesser des Kuchens, das Ausbreitmaß, wird gemessen und
ist ebenfalls ein Wertmesser für die Steifigkeit der Mischung.
Die Setz- und Ausbreitmaße ändern sich, wenn zu den Mischungen
andere Grundstoffe (z. B. Quetschsand statt Grubensand, Splitt statt Kies)
genommen werden, sonst aber in demselben Zahlenverhältnis gemischt wird.
Es lassen sich keine allgemein gültigen Maße angeben. Jede Mischung hat
ihre bestimmten Setz- und Ausbreitmaße, die zu ermitteln und einzuhalten
sind. Die Maße wachsen im allgemeinen mit der Erhöhung der Wassermenge
in der Probemasse, also von der erdfeuchten zur flüssigen Masse. Bei allen
Prüfungen ist stets auf eine gleichmäßige Handhabung der Geräte zu achten,
um eine Beeinflussung der Ergebnisse durch Zufälligkeiten möglichst auszu-
schließen. Der Setz- und der Ausbreitversuch sind beide auszuführen.
Die Einhaltung des richtigen Wasserzusatzes zu den Mischungen wird am
sichersten durch eine mechanische Regelung der Wasserzufuhr ermöglicht.
Die Maschinen müssen daher einstellbare Wassermeßgefäße haben ?).
Geräte für den Setz- und Ausbreitversuch nach Tafeln N und P.
Würfelversuch
Anlage 2A
Tafel O
B. Würfelversuch
Für jede Art von Beton (Stampfbeton, weichen oder flüssigen Beton)
sind stets Würfelproben W, 23 aus erdfeuchtem Beton als Vorversuche vor
Baubeginn anzufertigen. Während der Bauausführung ist außerdem die Prüfung
für W,2 mit dem Bauwerksbeton selbst vorzunehmen ($ 8 D 2, 3).
Die Versuchskörper sind nach Abschnitt D der Bestg. d. DA f. Eisenbeton
Anlage 2 A) von gut angeleiteten und beaufsichtigten Arbeitern sorg-
fältig herzustellen.
Die Betonmasse für die einzelnen Würfel Wy2s muß an verschiedenen
Stellen des Bauwerks oder aus verschiedenen Mischgängen entnommen werden.
Bis zur Versendung an die Prüfstelle sind die Würfel gegen schnelles Aus-
trocknen sieben Tage lang unter feuchten Decken oder feuchtem Sand
geschützt zu lagern.
Der Druckfestigkeitsversuch wird bei der Prüfstelle nach Tafel 0 beantragt.
Geräte: Normenmäßige eiserne Würfelformen nebst Zubehör (nach Anlage 2A)
von den Prüfstellen zu entleihen oder vertraglich vom Unternehmer vorzuhalten.
{Die Formen müssen stets sorgfältig gereinigt und geölt werden).
Stark gebaute Versandkisten mit trockener Sägemehlfüllung od. dgl.
und kräftigen Handgriffen (ein 30 cm Würfel wiegt mit Kiste etwa 75 kg).
Würfelkisten als Eilgut möglichst ohne Umladung versenden.
Die Baustoffprüfstellen können mit ihren Pressen folgende Leistungen erzielen:
Druckbeanspruchung der Probewürfel
bei einer Kantenlänge von
20 cm | 30 cm
| 750 kg/cm? 8323 kg/cm?
1250 555
Es ‚empfiehlt sich, in den Bezirken mit einer Maschine von 300 t Leistung die
30 cm Würfel nur bei Mischungen zu verwenden, mit denen etwa bis zu 275 kg/cm?
Druckfestigkeit erwartet wird.
1) Fußnote 5) S. 55
.% Bauing. 1926, Nr. 11. S 222; Zement 1926, Nr, 50, S. 918
Bauw, 1927, Nr. 42, S. 1046; Zement 1928, Nr. 5, S. 204; Nr. 25, S. 989
Bet. u. Eis. 1928, Nr 6, Beilage S. 26; Nr. 8, S. 164; Nr. 11, Anzeigen 8. 7/8
Agatz. Die rationelle Rewirtschaftung des Betons Berlin 1927 8 7a