Full text: Die Theorie der Gleichstrommaschine (1. Band)

L64 
Neuntes Kapitel. 
Jedes Kollektorsegment besteht aus zwei Theilen, einem Messing- 
stücke m (Fig. 122), welches mit dem Ende der Stäbe S, vernietet 
und verlöthet ist, und einem Stücke k aus Hartkupfer, welches 
an m festgeschraubt ist; dadurch wird ein Auswechseln einzelner 
Lamellen oder das Aufsetzen eines neuen Kollektors wesentlich 
erleichtert. 
Um die geraden Stäbe S,, welche in kein Kollektorsegment 
auslaufen, am äusseren Ende festzuhalten, lässt man dieselben in 
Isolirstücke £ (Fig. 122) eingreifen, welche zwischen die Messing- 
leisten der benachbarten Stäbe eingeklemmt sind und aus zu Stein 
erhärtetem Kitt oder einem anderen Isolirmaterial bestehen. 
Damit der Anker gegen tangentiale und centrifugale Kräfte 
widerstandsfähiger wird, ist am Umfange in einer Nut B, zwischen 
den Messingleisten m und den Kollektorlamellen, ein Drahtband isolirt 
aufgewickelt. Es können auch zwei oder mehr Drahtbänder in der- 
selben Weise neben einander angeordnet werden. Die Lage der Pole 
des Magnetfeldes ist in der Figur mit P bezeichnet. 
Die Radankerkonstruktion von W. Fritsche eignet sich nur für 
grössere Stromstärken oder für Maschinen mit verhältnissmässig ge- 
ringen Stabzahlen. Denn damit der Anker noch eine genügende 
Festigkeit und Steifigkeit erhält, darf der Querschnitt eines Stabes 
nicht unter ein gewisses, vom Durchmesser des Ankers abhängiges 
Minimum gehen. Die Leistung der kleinsten Radankermaschine, 
welche noch gebaut wird, beträgt 3,6 KW bei 120 Volt und 750 
Touren pro Minute. Ü 
Eine grosse Verbreitung haben die Radankermaschinen nicht 
gefunden. Der Wirkungsgrad derselben ist kleiner als derjenige 
von Trommelankermaschinen, wegen der grösseren Erregerarbeit 
und den Wirbelstromverlusten in den Armaturstäben. — Ausser: 
dem hat die Radankerkonstruktion den Nachtheil, dass für jede 
Spannung und Tourenzahl eine vollständig andere Zusammensetzung 
des Ankers erforderlich wird, was den Bau solcher Maschinen 
vertheuert.
	        
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