Zehntes Kapitel.
41. Offene Ankerwicklungen, — 42. Wicklung von Brush. — 43. Wicklung
von Thomson-Houston. — 44. Mehrpolige Ringanker mit offener Wicklung.
— 45. Wicklung der Westinghouse Electric Co. — 46. Polanker von Gerard.
41. Offene Ankerwicklungen.
Die offenen Ankerwicklungen haben namentlich durch die
Bogenlichtmaschinen von Brush, Thomson-Houston und der
Westinghouse Eleetrie Co. praktische Bedeutung erlangt.
Die Windungen der Anker dieser Maschinen bilden keine ge-
schlossene Wicklung, sondern sie bestehen aus einer geringen An-
zahl von Spulen, welche mit den Segmenten eines Kollektors so
verbunden sind, dass jede Spule während eines Theiles jeder Um-
drehung aus dem Stromkreise ausgeschaltet und unterbrochen ist;
während des übrigen Theiles der Umdrehung durchläuft eine Spule
verschiedene Kombinationen mit den übrigen.
Die geringe Spulenzahl macht diese Maschine zur Erzeugung
von hochgespannten Strömen, wie solche für die Serienschaltung
vieler (bis 60) Bogenlampen erforderlich sind, geeignet.
Diese Maschinen liefern zwar einen gleichgerichteten, aber
wegen der geringen Spulenzahl keinen konstanten, sondern einen
in seiner Stärke pulsirenden Strom. Für die Bogenlichtbeleuchtung
sind diese leichten Pulsationen von Vortheil, denn sie halten den
Mechanismus der Lampe in leichter Vibration und machen den-
selben empfindlicher. ;
Damit einzelne Lampen beliebig ein- und ausgeschaltet
werden können, wird auf konstante Stromstärke regulirt, während
die Spannung mit der Zahl der eingeschalteten Lampen sich
ändern muss.
Ein Anker mit offener Wicklung, der für die Erzeugung eines
hochgespannten Stromes gebaut ist, hat bei der geringen Spulenzahl
eine grosse Windungszahl pro Spule. Bei der Unterbrechung des