Die Wicklung von Brush.
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mit den Bürsten P, und Q, in Verbindung; die Spule 2 dagegen
liegt in der neutralen Zone und ist aus dem Stromkreise aus-
geschaltet. Dreht sich die Armatur weiter, so nimmt die Induktion
in 1 ab, dagegen in 2 zu; da sich nun die Kollektorsegmente über-
decken, so berühren die Bürsten eine Zeit. lang, d. h. während die
Induktion eine mittlere Stärke besitzt, zwei Kollektorsegmente, und
die Spulen 1 und 2 sind parallel geschaltet. Alsdann gelangt die
Spule 1 in die neutrale Zone und wird ausgeschaltet, während
Spule 2 die gezeichnete Lage der Spule 1 annimmt.
Der Strom wird auf diese Weise im äussern Stromkreise nie
unterbrochen oder gleich Null, aber seine Intensität wird doch
stark schwanken. Wir könnten diese Schwankungen dadurch ver-
mindern, dass wir zwei solche Anker mit um 45° gegen einander
verdrehten Spulen auf derselben Axe befestigen und in Serie
schalten.
Noch einfacher wird die Anordnung, wenn wir die Spulen
auf den bereits vorhandenen Ring wickeln, im übrigen aber die
Serienschaltung beibehalten. Wir gelangen so zu dem Ringanker
von Brush.
42. Die Wicklung von Brush.
Es sind in Fig. 124 im ganzen acht Spulen vorhanden, welche
sämmtlich in gleichem Sinne gewickelt sind. Die hinteren Enden
zweier diametral gegenüberliegenden Spulen, also 1—1, 2—2, 3—3,
4—4 sind mit einander verbunden; in der Figur sind diese Ver-
bindungen durch punktirte Linien markirt. Die beiden vordern Enden
eines jeden Spulenpaares sind nach dem Kommutator geführt.
Der Kommutator besteht aus vier, auf der Axe nebeneinander
gelagerten Ringen und jeder Ring aus zwei Segmenten, . von denen
jedes ?/, des Kreisumfanges einnimmt. In der Figur sind alle Ringe
in die Papierebene gelegt und daher mit verschiedenen Durchmessern
gezeichnet. Die zwei inneren Ringe mit den gemeinschaftlichen
Bürsten P, und P, sind um 90° gegen einander versetzt und stehen
mit den Spulenpaaren 1—1 und 3—3 in Verbindung, welche eben-
falls einen Winkel von 90° mit einander einschliessen. Die zwei
äusseren Ringe mit den Bürsten Q, und Q, sind an die übrigen
Spulen 2—2, 4—4 angeschlossen und um 45° gegenüber dem ersten
Ringpaare verdreht.
Bei der angenommenen Lage und Drehungsrichtung der Spulen
hat die elektromotorische Kraft in 1—1 ihr Maximum erreicht, in
4—4 nimmt dieselbe zu und in 2—2 ab. während sich 3—3 in