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Zwölftes Kapitel.
53. Drehrichtung der Gleichstrommaschine als Motor.
Wir können die Drehrichtung leicht bestimmen, wenn wir be-
achten, dass die inducirte EMK der Stromrichtung entgegengesetzt
sein muss. Lassen wir zwischen den Klemmen einer Hauptschluss-
maschine eine Spannung wirken, die die entgegengesetzte Polarität
hat wie die Spannung, welche die Maschine als Generator (Fig. 148 a)
erzeugt, so werden die Ankerwicklung und die Magnetspulen (Fig,
148b) von einem Strom in derselben Richtung durchflossen werden,
als wenn die Maschine als Generator läuft, und die Maschine wird
jetzt in der entgegengesetzten Richtung als Motor laufen. Gleich-
gewickelte Hauptschlussmaschinen laufen deswegen als
Motor und als Generator in entgegengesetzter Richtung.
3) Generator
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b) Motor
a) Generator
b) Motor
AMMMMMMMMAAAA
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Fix. 148.
sy, 49,
Betrachten wir dagegen eine Nebenschlussmaschine, und führen
wir den Klemmen derselben eine Spannung zu, welche dieselbe
Polarität hat wie die Spannung, welche die Maschine als Generator
erzeugen würde, so wird die Richtung des Erregerstromes dieselbe
bleiben, während der Ankerstrom die entgegengesetzte Richtung
erhält (s. Fig. 149). Die Nebenschlussmaschine läuft daher
als Motor in derselben Richtung wie als Generator.
Hieraus folgt, dass ein Hauptschlussmotor keinen Strom in
ein Leitungsnetz liefern kann, wenn er in derselben Richtung an-
getrieben wird wie er als Motor läuft. Ein Nebenschlussmotor
dagegen kann bei derselben Drehrichtung als Generator arbeiten.
In einem Nebenschlussmotor, als Generator angetrieben, würde
also der Ankerstrom seine Richtung umkehren und er würde Strom
in das Netz abgeben.
Um die Drehrichtung eines Motors umzukehren, genügt es nicht
etwa, die Polarität des zugeführten Stromes an den Klemmen zu
vertauschen, weil damit zwei Umkehrungen (Ankerstrom und KEr-
regerstrom) verbunden sind, sondern man muss durch entsprechende
Umschaltung entweder nur die Richtung des Ankerstromes oder nur
diejenige des Erregerstromes wechseln.