Vierzehntes Kapitel.
59, Die Berechnung der Magnetisirungskurve einer Dynamomaschine. — 60. Be-
rechnung der Ankerwindungen (AWı) für den Luftspalt ö. — 61. Berechnung
der Feldkurve bei Leerlauf und Berechnung des ideellen Polbogens bi. —
62. Berechnung der ideelen Ankerlänge %;. — 63. Berechnung der Ampere-
windungen (AW;) für die Zähne. — 64. Berechnung der Amperewindungen
(AWa) für den Ankerkern. — 65. Berechnung der Ankerwindungen (4Wm und
AW,) für die Feldmagnete und das Joch. — 66. Die Feldstreuung und Be-
rechuung derselben-
39. Die Berechnung der Magnetisirungskurve einer
Dynamomaschine.
Die Feldmagnete, die Luftzwischenräume ö zwischen dem Pol
und Armatureisen und das Armatureisen bilden bei jeder Dynamo-
maschine einen einfachen oder mehrfachen magnetischen Kreis.
Denken wir uns die Armatur stromlos und die Feldmagnete
erregt, so entspricht jeder Amperewindungszahl eine bestimmte
magnetische Strömung D, durch den Ankerkern. Tragen wir die
Amperewindungen als Abscissen und die zugehörigen Werthe des
Kraftflusses als Ordinaten auf, so erhalten wir die Magnetisirungs-
kurve der Maschine. Ist die Umdrehungszahl der Maschine
konstant, so entspricht jedem Kraftfluss DPD, eine bestimmte im Anker
indueirte EMK E, Befinden sich ferner die Bürsten in der neu-
tralen Zone, so wird der Kraftfluss °, der die kurzgeschlossene
Spule durchdringt gleich P, und daher die EMK E, proportional Da;
man kann also statt ®, auch die EMK E, als Ordinate auftragen.
Um die Magnetisirungskurve zu berechnen, gehen wir aus von
dem Fundamentalgesetz, das die Abhängigkeit zwischen den elek-
trischen und magnetischen Kräften ausdrückt. Bildet man das
Linienintegral der magnetischen Kraft H längs einer geschlossenen
Kurve €, so ist dasselbe proportional mit den von der betrachteten
Kurve umschlungenen Amperewindungen, und gewöhnlich schreibt man