316
Sechzehntes Kapitel.
hat man in den beiden Fällen dasselbe kommutirende Feld; aber,
indem der Anker als Motor im entgegengesetzten Sinne läuft wie
als Generator, muss man in der
Fig. 241 die Zeit des Kurz-
schlusses beim Motor von rechts
nach linksrechnen, während beim
Generatorim umgekehrten Sinne.
Daraus folgt, dass von den
früher gebrachten Beispielen die
Kurven II und IV der Fig. 238,
die Kurve VIII der Fig. 237 und
die Kurve II der Fig. 236 sich alle auf Motoren beziehen. — Aus
diesen Kurven folgt, dass die zusätzliche EMK e, sehr gross sein
kann, bevor ein störender zusätzlicher Strom am Ende der Kom:
mutation entsteht. m”
Wir sehen ferner aus der Tabelle für %i, wo TS 200 — 400 x
“ “8
ist, dass selbst bei 4A==0,2 der zusätzliche Strom nicht gross wird,
wenn das Feld einigermassen richtig gewählt wird. A hat näm-
lich keinen grossen Einfluss auf den Strom %, bei solchen EMKen e,,
die ihr Vorzeichen während der Kurzschlussperiode ändern, und
dies ist bei den meisten Kommutirungsvorgängen in Motoren
der Fall.
Ist A>1, so kann die EMK e, sehr gross sein, ohne dass man
am Ende des Kurzschlusses eine Ueberkommutirung erhält, was
aus Kurve VIII Fig. 237 hervorgeht. Damit eine Ueberkommu-
tirung überhaupt möglich ist, soll
ET = 4 D-- er > BE
WIL
sein.
Die Bürsten dürfen aber nicht zu weit in das Feld hinein ver-
schoben werden; denn in diesem Falle kann 4sw für t==0 zu
gross werden, und es können kleine Funken unter der auflaufenden
Ecke der Bürste entstehen, siehe Kurve VIII Fig. 237.
Wie früher angegeben, nimmt der Wert (L + XM) mit wachsen-
dem tt beim Motor ab, während er beim Generator wächst. Denkt
man sich nun die Kurzschlussstromkurve beibehalten und L-+XM
mit der Zeit abnehmend, so sieht man leicht ein, dass das nöthige
kommutirende Feld am Schluss der Periode kleiner werden kann
als wenn L-+— 2M konstant geblieben wäre, d. h. bei einem Motor
braucht das kommutirende Feld am Schluss der Kurzschlussperiode
nicht so gross zu sein wie beim Generator; diese Thatsache ist sehr
günstig, weil das Feld beim Motor mit der Zeit £t abnehmend ist.