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Sechzehntes Kapitel.
In den Fig, 249 und 250 sind die Feldkurven für dieselben
Verhältnisse, aber unter Benutzung von breiteren Bürsten dar-
gestellt.
Man sieht, dass bei schmalen Bürsten die Feldkurve in der
neutralen Zone durch die Kommutirung des Stromes mehr beein-
flusst wird als bei breiten Bürsten und zwar um so stärker, je
grösser die Armaturstromstärke ist.
Bei der Stromumkehr in einer Spule wird eine EMK in der
Probespule inducirt, und die Spule, die gerade unter der Probespule
liegt, wird natürlich in dieser die grösste EMK induciren, weshalb
auch die Zacken in der Feldkurve am deutlichsten in der Nähe
der Bürstenlage hervortreten. Benutzt man so‘ schmale Bürsten,
dass nur gleichzeitig eine Spule sich im Kurzschluss befindet, so
treten die Zacken in der Feldkurve deutlich auf. Wie zu erwarten,
sind diese Zacken bei den breiten Bürsten fast verschwunden, weil
hier gleichzeitig mehrere Spulen, die dicht neben einander liegen,
kurzgeschlossen werden und sich gegenseitig beeinflussen, wie auf
Seite 289 ausführlich erläutert wurde.
Die gegenseitige Induk:
tion zwischen .den kurzge:
schlossenen Spulen ist somit
ein wirksames Mittel zur Ab-
dämpfung aller zusätzlichen
Ströme; denn von diesen rühren
alle die scharfen Ecken der Feld-
kurven in Fig. 247 und 248 her,
wovon man sich leicht überzeugen
kann durch Betrachtung der ent-
sprechenden Kurzschlusskurven in
Fig. 245 und 246. Die Feldkurve
der Kommutirungszone ist sehr
steil, wodurch die grossen zusätz-
lichen Ströme entstehen.
Noch deutlicher zeigt aber Fig. 251 diesen Einfluss der kurz
geschlossenen Spule auf die Feldkurve; hier ist die Bürste bis unter
der Polecke verschoben. Die Kurven sind der Abhandlung von
C. C. Hawkins über „The Theory of Commutation“ 'ent-
liehen.
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