Achtzehntes Kapitel.
86. Die Induktionskoefficienten des Kurzschlussstromkreises. — 87. Berech-
nung des Selbstinduktionskoefficienten L. — 88. Berechnung des gegenseitigen
Induktionskoeffieienten M. — 89. Experimentelle Bestimmung der Induk-
tionskoefficienten. — 90. Vorausberechnung von L—+X(M). — 91. Voraus-
berechnung des scheinbaren Selbstinduktionskoefficienten Ls, der in dem Aus-
druck für A steht. — 92. Anordnungen zur Verkleinerung der scheinbaren
Selbstinduktion einer kurzgeschlossenen Spule.
86. Die Induktionskoeffieienten des Kurzschlussstromkreises.
Werden in einer Maschine gleichzeitig mehrere Spulen kurz-
geschlossen, so wirkt jede Spule auf sich selbst, sowie auf die
anderen gegenseitig inducirend.
Betrachtet man nun eine kurzgeschlossene Spule, so wird in
dieser eine EMK
d(Li) m di
Ss Ltr
von ihr selbst indueirt und von den anderen eine EMK
A(Mi) m di
x A ZZ —- ——
En (MM)
wenn die Ströme der anderen Spulen sich zeitlich ebenso wie der
Strom in der betrachteten Spule ändern, was bei einer geradlinig
verlaufenden Kurzschlussstromkurve der Fall ist. Man darf in-
folge des Gesetzes der Superposition die M summiren und zu L
addiren, oder was dasselbe ist, die von allen kurzgeschlossenen
Spulen erzeugten und mit der betrachteten Spule verschlungenen
Kraftflüsse superponiren; denn bei allen folgenden Berechnungen
können wir von vornherein den magnetischen Widerstand des Eisens
dem grossen Luftwiderstand gegenüber vernachlässigen.