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Zehntes Kapitel.
erhält sie die Form Fig. 179b und c, es lässt sich daher folgendes
Verfahren für die Herstellung der Spulen anwenden.
Der Draht wird von einem Haspel auf einen um den Punkt Ö
drehbaren Rahmen (Schablone) aufgewickelt, bis die erforderliche
Windungszahl erreicht ist. Werden zwei oder mehr Drähte parallel
geschaltet, so sind diese gleichzeitig aufzuwickeln. Nun werden
die Drähte gewöhnlich durch schmale Bleistreifen an mehreren
Stellen in ihrer gegenseitigen Lage festgehalten.
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Fie. 179. Mit Scherenschablone hergestellte Formspule,
Werden jetzt die Seiten A und B der Spule seitlich ausein-
ander gezogen, so entsteht die im Grundriss (AdB) dargestellte
Form. Zu diesem Auseinanderscheeren der Spule kann eine be-
sondere Vorrichtung benutzt werden. Eine solche Vorrichtung ist
z. B. im Engl. Patent 7378 v.J. 1900 von W. Langdon-Davies und
A. Soanes beschrieben. Die innere Spulenweite B wird dabei fest-
gehalten und die Seite A auf einem Kreisbogen, dessen Radius
yleich dem Ankerdurchmesser ist, um die Spulenweite gegen B
verschoben, wodurch die Seiten 4 und B zugleich die richtige
‚adiale Stellung erhalten.
Einfacher und leistungsfähiger wird das Verfahren, wenn das
Aufwiekeln und Auseinanderscheeren der Spule mit derselben
Schablone erfolgt.
Die Schablone wird zu dem Zwecke entweder mit Gelenken
versehen, welche ein Zusammenklappen, und um die radiale Stellung
der Spulenseiten einstellen zu können, auch ein Verdrehen der
Seiten 4 und B um ihre eigene Axe gestatten, oder man stellt
die Schablone aus verschiebbaren Theilen her. Diese Gelenk-
schablonen und Scherenschablonen sind vielfach im Ge-
brauch. —
Solange eine Spule aus wenigen Windungen besteht und der
Ankerdurchmesser gross ist, ist bei der Formgebung der Spule eine