Full text: Konstruktion, Berechnung, Untersuchung und Arbeitsweise der Gleichstrommaschine (2. Band)

342 Vierunddreissigstes Kapitel. 
während sie im umgekehrten Falle sich vermindert. Die Motoren 
würden beim Sinken der Belastung durchgehen und beim Steigen 
stehen bleiben; es ist demnach bei wechselnder Beanspruchung 
eine automatische Regulirung nothwendig. 
Von den Motoren wird meistens eine konstante Tourenzahl 
verlangt. Als Mittel zur Regulirung der Tourenzahl kommt bei 
yrösseren Motoren nur die Aenderung des wirksamen Kraftflusses $ 
in Betracht. Diese bewirkt zunächst eine Aenderung des Dreh- 
momentes &, welches für konstante Stromstärke, abgesehen von 
der Variation des Wirkungsgrades g„., dem wirksamen Kraftfluss 
direkt proportional ist. Steigert man also DPD, so steigt auch V; 
und wenn dieses grösser wird als der zu überwindende äussere 
Widerstand, so wird eine beschleunigende Kraft auf die Maschinen 
ausgeübt und die Tourenzahl steigt. Die Automaten, die auf kon- 
stante Tourenzahl einreguliren, wirken demnach genau so wie der 
Regulator einer Dampfmaschine, und der Vergrösserung der Füllung 
antspricht hier die Verstärkung des Kraftflusses PD, 
Die Spannung ist für konstante Geschwindigkeit dem Kraft- 
Auss direkt proportional, steigt also mit zunehmender Belastung. 
Ausgeführt wird die zur Regulirung nothwendige Aenderung 
des Kraftflusses, gerade wie bei den im vorhergehenden behandelten 
Generatoren mit konstanter Tourenzahl. Von Volllast bis */, Be- 
lastung wird ein parallel zur Hauptschlusswicklung geschalteter 
Regulirwiderstand allmählich verkleinert und von da ab werden 
die Bürsten gegen die Polmitte zu verschoben. Die ganze Regu- 
lirung erfolgt selbstthätig durch einen Regulator, der von der 
Motorwelle aus angetrieben wird. Der Einfluss dieser Art der 
Regulirung auf das Funktioniren der Maschinen ist bei Generatoren 
and Motoren gleich und bereits auf S. 640 erörtert worden. 
Eine Ueberlastung der Motoren ist auf keinen Fall möglich. 
Die Höchstleistung wird erreicht, wenn der Regulator den ge- 
sammten Regulirwiderstand ausgeschaltet, die Felderregung also ihr 
Maximum erreicht hat. Steigt der äussere Widerstand höher, so 
fällt die Tourenzahl ab, bis allenfalls das Steigen des mechanischen 
Wirkungsgrades g,, die Ueberwindung der Belastung möglich macht, 
der die Maschine kommt, falls die Belastung zu gross ist, zum 
Stillstand. Hierbei ist jedoch, da die Stromstärke nicht anwächst, 
sine Beschädigung der Motoren nicht zu befürchten. 
Die Höchstleistung, die mit einem einzelnen Motor erreicht 
werden kann, ist für eine Anlage durch die maximale Spannung 
bestimmt, für welche die Maschinen gebaut werden können. Da 
man nicht über etwa 3000 Volt hinausgeht, ist die Maximalleistung 
festgelegt und beträgt z. B. bei einer Uebertragung mit 150 Amp. 
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