Full text: Konstruktion, Berechnung, Untersuchung und Arbeitsweise der Gleichstrommaschine (2. Band)

376 Neunundzwanzigstes Kapitel. 
mulatoren leicht umpolarisirt werden. Bei der angegebenen Schal- 
tung ist dies ‚natürlich ausgeschlossen, da die Magnete stets den 
richtigen Magnetisirungsstrom behalten. 
Das Abschalten der Erregung ist auf S. 442 bereits behandelt 
worden. 
113. Parallelschaltung von Compoundgeneratoren. 
Gerade in Bezug auf das Parallelarbeiten und Parallelschalten 
zerhalten sich die Compoundmaschinen weniger günstig als die 
Vebenschlussgeneratoren, da hier die inducirte EMK der Maschinen 
von der Belastung abhängig ist und mit ihr wächst, einer 
yrösseren Stromstärke also kein grösserer Spannungsabfall ent- 
spricht. Nehmen wir den Fall an, dass zwei genau cCompoun- 
dirte Maschinen, deren Klemmenspannungen unabhängig von der Be- 
lastung und dem Tourenabfalle der Antriebsmaschine vollständig 
konstant bleiben, in der in Fig. 445 dargestellten Schaltung 
parallel arbeiten. Man wird 
sofort einsehen, dass dies 
vollständig unmöglich ist, 
da ja jede Maschine einen 
ganz beliebigen Strom ab- 
geben und die Belastung 
sich ganz beliebig auf beide 
Maschinen vertheilen kann. 
Wäre z. B. die Nebenschluss- 
erregung der einen Maschine 
aus irgend einem Grunde 
etwas stärker als die der andern, so würde die erstere sofort die ganze 
Stromlieferung übernehmen und würde sogar Strom in die zweite 
Aineinschieken, und diese als Motor antreiben. Der Strom in der 
Hauptschlussspule würde sich dabei umkehren und, indem er die 
Nebenschlusserregung mehr und mehr kompensirte, ein Durchgehen 
der Maschine veranlassen. Eine derartig genaue Compoundirung ist 
nun zwar nicht möglich (siehe Bd. I, 8. 444), und unsere Annahme 
entspricht nur dem extremen Fall; man sieht jedoch leicht ein, dass 
auch bei nicht genau compoundirten Maschinen grosse Belastungs- 
verschiebungen eintreten können, wenn man sie in der gezeichneten 
Schaltung parallel arbeiten lassen‘ wollte. 
Um dieses zu verhüten, ordnet man eine Ausgleichsleitung 
’A-L) an, wie in Fig. 446 für drei parallel geschaltete Maschinen 
yezeigt ist; diese verbindet die an den Anker angeschlossenen 
a
	        
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