Full text: Konstruktion, Berechnung, Untersuchung und Arbeitsweise der Gleichstrommaschine (2. Band)

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Dreissigstes Kapitel. 
lauf bis Volllast (der zulässige Spannungsabfall) darf 10 bis 20%, 
betragen. Zu hohe Anforderungen in dieser Beziehung zu stellen, 
ist unzweckmässig, da die Maschine dadurch unnötig verteuert wird; 
denn entweder müssen die Dimensionen der Maschine vergrössert 
werden oder die Sättigung der Magnete muss so hoch gewählt 
werden, dass eine grosse Erregerarbeit und ein grosser Aufwand 
an Magnetkupfer erforderlich sind. 
Wird die Maschine von einer besonderen, unabhängigen Strom- 
quelle, z. B. einer Akkumulatorenbatterie aus erregt, arbeitet sie 
also als fremderregte Maschine, so kann man bei richtiger Dimen- 
sionirung den Spannungsabfall auf 7 bis 10°, reduciren. Die 
Gründe des Spannungsabfalls bei Fremderregung und Selbsterregung 
sind in Bd. I, S. 425 und 437 behandelt worden. 
115. Bahngeneratoren.. 
A 
Die Generatoren, die für Strassenbahnbetriebe verwendet werden, 
sind dadurch charakterisirt, dass sie sehr grossen Belastungsschwan- 
zungen und plötzlichen Ueberlastungen ausgesetzt sind. Es werden 
hierbei sowohl Nebenschlussmaschinen als auch Compoundmaschinen 
zur Stromerzeugung benutzt. 
Die ersteren gestatten die Anwendung einer sogenannten Puffer- 
batterie, welche die Stromstösse, die durch gleichzeitiges Anfahren 
mehrerer Wagen verursacht werden, zum Theil aufnehmen und so 
die Generatoren entlasten. Um dieses Ziel recht vollständig zu er- 
reichen, baut man die Maschinen absichtlich mit grossem Spannungs- 
abfall (bis 20°), da der Generator ja einen um so kleineren 
Theil der Stromlieferung übernimmt, je grösser sein Ankerwider- 
stand und die durch die Ankerrückwirkung verursachte Ver- 
minderung der induecirten EMK ist. Durch die Verwendung von 
Pufferbatterien werden die Generatoren und ihre Antriebsmaschinen 
geschont, und wird ein möglichst gleichmässiger Betrieb erzielt. 
In vielen Fällen erscheint es jedoch wünschenswerth, diese 
Gesichtspunkte zurücktreten zu lassen und vielmehr darauf zu sehen, 
den Bahnmotoren bei allen Belastungen eine möglichst gleichmässige 
Spannung zu bieten. Man erreicht dies durch Verwendung von 
Generatoren, die gerade so stark übercompoundirt sind, dass der 
Spannungsabfall, der bei Belastung in der Maschine und den Lei- 
tungen entsteht, durch eine entsprechende Erhöhung der inducirten 
EMK ausgeglichen wird. 
Die Uebercompoundirung wird in der Regel so bemessen, dass 
die Klemmenspannung der Maschine von Leerlauf bis Maximallast
	        
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