Full text: Konstruktion, Berechnung, Untersuchung und Arbeitsweise der Gleichstrommaschine (2. Band)

Vorzüge und Zweck der Ankernuten. 71 
am innern Umfange in besondere, aus Isolirmaterial (Fiber, Press- 
spahn, Baumwolle mit Glimmereinlage ete.) hergestellte Kanäle ge- 
wickelt (Fig. 82). 
Ein Verschieben der Drähte auf der Ankerfläche wird durch 
sogenannte Treibstützen verhindert. Sie bestehen aus 4 bis 8 mm 
starken, in Nuten des Ankers eingelassenen Leisten aus Fiber, Sta- 
bilit oder Metall. Das letztere ist vom Eisenkern zu isoliren und 
nicht mehr als etwa 5 mm stark zu machen. In den Fig. 76 bis 82 
sind solche Treibstützen sichtbar. 
17. Vorzüge und Zweck der Ankernuten. 
Die Lagerung der Ankerdrähte in Nuten wird bei neuern 
Konstruktionen fast ohne Ausnahme angewandt; sie hat folgende 
Vorzüge: 
L. Der Luftspalt ö kann so klein gehalten werden, als es mit 
Rücksicht auf die Ankerrückwirkung oder aus mechanischen Gründen 
zulässig ist. Es kann daher in allen Fällen das mögliche Mini- 
mum an Magnetkupfer erreicht werden. 
2. Bei gleichem Wattverluste und gleichem Kupfergewicht der 
Erregerspulen wie bei glatten Ankern, kann, namentlich bei kleinen 
Maschinen, die Luftinduktion viel grösser sein. Die Dimensionen 
ler Maschine werden dadurch bei gleicher Leistung kleiner. 
3. Die Ankerdrähte werden durch die Zähne magnetisch ge- 
schirmt. Die Schirmwirkung ist um so vollkommener, je kleiner 
lie magnetische Sättigung der Zähne ist oder je tiefer die Drähte 
in den Nuten liegen. Dadurch wird es‘ möglich, massive Drähte 
von erheblichem Querschnitt zu verwenden, ohne dass grosse Wirbel- 
stromverluste im Ankerkupfer auftreten. ; 
4. Eine grosse Sättigung der Ankerzähne vermindert die Anker- 
rückwirkung und wirkt ebenso wie der Luftspalt auf eine seitliche 
Ausbreitung des in den Anker eintretenden Kraftflusses. 
5. Die in einer gemeinsamen Nut angeordneten Seiten verschiede- 
ner Spulen haben eine grössere gegenseitige Induktion als die neben- 
einanderliegenden Spulen eines glatten Ankers, Die scheinbare 
Selbstinduktion kann daher kleiner werden als bei glatten Ankern. 
6. Es wird ein sicheres mechanisches Mitnehmen der Anker- 
drähte erreicht und eine vorzügliche Befestigung derselben bei 
yrossen Umfangsgeschwindigkeiten ermöglicht. 
7. Die Abkühlung des Ankers bez. die Wärmeabgabe an die 
amgebende Luft wird durch die Zähne, welche mit keinem Isolir- 
material bedeckt sind und eine bessere Lüftung des Ankers er- 
möglichen, begünstigt.
	        
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