Achtes Kapitel.
Der Querschnitt einer KRadankerdynamo*) ist in Fig. 143
und die Seitenansicht des Ankers in Fig. 144 gegeben. Der Anker
ist in der Form eines Rades mit Nabe, Speichen, Felgen und ohne
sinen besonderen KEisenkern ausgeführt.
Die Nabe N besteht im wesentlichen aus zwei Teilen; einer
derselben bildet den auf der Welle befestigten Körper und der
andere den Flansch, welcher die Speichen in ihrer Lage festhält.
Die Ankerwicklung wird aus einer Anzahl schmiedeeiserner Stäbe
S., Sa, welche für größere Stromstärken, um den Ankerwiderstand
zu verkleinern, mit einem Kupferbleche belegt werden, gebildet.
Diese Stäbe sind mit einem isolierenden Anstrich versehen, und an
ihren inneren Enden werden sie durch die beschriebene Nabe von.
einander und gegen die Nabe isoliert festgehalten. An ihren äußeren
Enden ist die halbe Zahl der Stäbe mit Kommutatorsegmenten ver-
yunden. Die Armaturstäbe, welche den Speichen eines Rades ähn-
lich sind, dienen somit gleichzeitig als Stromleiter, als Traggerüst,
und ersetzen als magnetische Leiter den Ankerkern.
Die einzelnen Stäbe werden nach dem Schaltungsschema
(Fig. 142) durch gekrümmte Segmente, metallene Bänder oder
Drähte, miteinander verbunden, welche mit dem Namen „Verbinder“
bezeichnet werden. Die Verbinder werden so angebracht, daß sie
zwei konzentrische Ringe an den inneren und äußeren Enden der
Stäbe bilden.
Die Ankerstäbe sind so geformt, daß die Befestigung der Ver-
binder und der Kommutatorsegmente, sowie das Festhalten derselben
in der Nabe bequem erfolgen kann.
Die ungeraden und die geraden Stäbe sind verschieden geformt.
S, (Fig. 143) gibt die Form eines ungeraden, und S, die Form eines
geraden Stabes. Der Stab S, trägt 4 Lappen r, r, mit welchen die
Verbinder vernietet und verlötet werden, bei dem Stabe S, erfolgt
dagegen die Befestigung bei op, vv am äußeren und inneren Ende des
Stabes. Die Befestigungsstellen p und r müssen radial um so viel
gegeneinander versetzt sein, daß die Verbinder im Zwischenraume
von p bis r Platz finden.
Werden die Verbinder g nur auf einer Seite des Ankers an-
geordnet, so erhalten die Stäbe S, nur zwei Lappen r auf der be-
ireffenden Seite.
Jedes Kommutatorsegment besteht aus zwei Teilen, einem
Messingstücke m (Fig. 145), welches mit dem Ende der Stäbe S;
vernietet und verlötet ist, und einem Stücke k aus Hartkupfer,
welches an m festgeschraubt ist; dadurch wird ein Auswechseln
7) D. R.-P. 57170 v. 16. April 1890.