Full text: Theorie und Untersuchung (1. Band)

264 Sechzehntes Kapitel. 
tisierungskurven ab. Erfahrungsgemäß können die magnetischen 
Eigenschaften derselben Kisensorte, z. B. von weichem Stahlguß 
oder Gußeisen, erheblich voneinander abweichen, und sogar Stücke, 
die derselben Lieferung angehören, also denselben Fabrikations- 
gang durchgemacht haben, zeigen oft erhebliche Unterschiede. 
Um ein genaues Resultat mit Sicherheit zu erreichen, wäre es 
daher erforderlich, das zu verwendende Material vor der Berech- 
nung zu prüfen. Das ist aber schon aus dem einfachen Grunde 
nicht ausführbar, weil die Berechnung der Maschine erfolgen muß, 
bevor es möglich ist, das Material, etwa mit Ausnahme des Eisen- 
bleches, zu prüfen.‘ 
Der Konstrukteur muß daher bei der Vorausberechnung für 
die Eisensorten diejenige Permeabilität voraussetzen, die er erfah- 
rungsgemäß erwarten darf. .Im allgemeinen wird damit eine be- 
friedigende Genauigkeit erreicht. 
Wie aus Gl. 56 ersichtlich ist, muß der Kraftfluß PD. für jeden 
Querschnitt Q, des magnetischen Kreises bekannt sein. In einer 
Dynamomaschine tritt nun nicht der ganze Kraftfluß des Feld- 
systems in die Armatur ein, sondern ein erheblicher Teil desselben 
nimmt seinen Weg durch die Luft direkt yon einem Pole zum 
andern. Man bezeichnet diesen Teil des Kraftflusses als magne- 
tischen Streufluß. 
Ist D, dieser Streufileuß, so wird der totale Kraftfluß pro Pol 
Das Verhältnis 7 DO 
M_ Ss on 
lt » +... (59) 
heißt der Streukoeffizient. Es ist immer o>1. 
Der Streukoeffizient o ist nicht nur abhängig von der Form 
und der Entfernung der streuenden Polflächen, sondern auch von 
der magnetischen Potentialdifferenz derselben. Diese letztere muß 
dann zuerst bestimmt werden, sie ist gleich den Amperewindungen 
für die Luftzwischenräume und das Armatureisen. - 
In den Figuren 229'und 2830 sind zwei verschiedene Magnet- 
systeme dargestellt. In Fig. 230 wird der Kraftfluß eines Kreises 
von zwei magnetisierenden Spulen und in Fig. 229 nur von einer 
Spule umschlossen, die Amperewindungen AW,.. sind also in Fig. 280 
auf zwei Spulen verteilt. 
Die Berechnung der Amperewindungen AW,, wollen-wir nur 
für denjenigen Kraftlinienweg, der die Schwerpunkte der Quer- 
schnitte verbindet, und den wir den mittleren Kraftlinienweg 
nennen, durchführen. In den Figuren ist dieser Weg durch eine 
punktierte Linie angedeutet.
	        
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