Full text: Theorie und Untersuchung (1. Band)

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Einundzwanzigstes Kapitel. 
sity) sucht, ebenso wie es der Verfasser und J.L.la Cour getan 
haben.*) Das Zustandekommen des kurz dauernden Lichtbogens, 
wie ihn ein Funken vorstellt, verlangt nicht nur eine hohe Strom- 
oder Energiedichte an der Lichtbogenkathode, sondern auch eine 
gewisse Minimalspannung, die durch entsprechende Strom- 
änderung induziert werden muß. Wie die im Kapitel XVIII, S. 337, 
angeführten Versuche gezeigt haben, vertragen nicht nur Kupfer-, 
sondern auch Kohlenbürsten sehr hohe Stromdichten, ohne glühend 
zu werden oder zu funken, wenn die Bürste frei von Erschütte- 
rungen ist. Die Stromdichte kann daher nicht die direkte Ur- 
sache des Funkens sein; es kann z.B. beim Anlauf eines Motors 
vorkommen, daß die Bürstenkanten glühen, ohne daß sie feuern. 
Die Stromänderung wird, außer von dem Umstande, daß der 
Strom innerhalb einer kurzen Zeit kommutiert wird, hauptsächlich 
von der in den kurzgeschlossenen Spulen induzierten EMK 
und von den Erschütterungen der Bürste bedingt. Jede, 
auch die kleinste Erschütterung der Bürsten verursacht in dem Über- 
gangswiderstand Schwankungen, die leicht so groß werden können, 
daß sie zu Funkenbildung führen. 
Wäre die Stromdichte unter der Bürste, ebenso wie bei den 
Versuchen mit dem Schleifring, konstant und die Bürste erschütte- 
cungsfrei, so wären viel höhere Stromdichten zulässig, als es prak- 
isch der Fall ist. 
Die in den kurzgeschlossenen Spulen induzierte EMK. genügt 
aber nur unter besonderen Bedingungen einer konstanten Strom- 
dichte, im allgemeinen tritt ein zusätzlicher Kurzschlußstrom auf. 
Infolgedessen wächst die Änderung des Kurzschlußstromes nach 
der Zeit sowie die EMK der Selbstinduktion. Eine starke Änderung 
der Stromdichte unter der Bürste muß daher zu Funken- 
bildung führen. 
Die Stromdichte darf unter sonst gleichen Umständen um so 
größer gewählt werden, je gleichmäßiger der Strom über die Bürsten- 
Näche verteilt ist, je mehr die. Bürsten von Erschütterungen frei 
sind und je besser der Kommutator gekühlt ist. 
In den nachfolgenden Betrachtungen wollen wir die mecha- 
nischen Ursachen der Funkenbildung außer acht lassen und die 
elektrischen und magnetischen Bedingungen für einen funkenfreien 
Gang aufsuchen. 
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') Siehe „A paper presented at the International Electrical Congress of 
St. Louis 1904“ und Sammlung Elektrot. Vorträge 1906: „Die Kommutation 
bei Gleichstrom- und Wechselstromkommutatormaschinen“ von E. Arnold und 
J. L. 1a Cour.
	        
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