Full text: Theorie und Untersuchung (1. Band)

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Zweiundzwanzigstes Kapitel. 
sätzlichen Ströme ein stehendes Magnetfeld, das wir Eigenfeld 
nennen. 
Die durch die Bewegung der kurzgeschlossenen Spulen in die- 
sem Felde induzierte EMK ist die EMK der Selbstinduktion. 
Es sind also hauptsächlich zwei Ursachen, die eine Deformation 
der Potentialkurve unter der Bürste bewirken. 
Erstens haben die in den 
Spulen auftretenden zusätzlichen 
Ströme einen Spannungsabfall 
in den Spulen und den Verbin- 
dungsdrähten zum Kommutator 
zur Folge, wodurch kleinere Po- 
tentialdifferenzen zwischen den 
einzelnen Lamellen entstehen. 
Bei Verwendung von Metall- 
bürsten werden die zusätzlichen 
Ströme größer als bei Kohlen- 
bürsten; infolge des größeren 
Spannungsabfalls wird daher 
auch die Potentialkurve stärker 
deformiert und die Potential- 
differenz zwischen den Lamellen 
wird kleiner. Daraus erklärt 
sich auch die Tatsache, daß 
Metallbürsten einen größeren 
Wert von 4E zulassen, als man 
von vornherein anzunehmen ge- 
neigt ist. 
Zweitens induziert das Ei- 
genfeld eine EMK der Selbstin- 
duktion, wodurch eine weitere 
Deformation der Potentialkurve 
eintritt. 
Es ist auch leicht einzu- 
sehen, daß, je steiler die Poten- 
tialkurve unter den Bürsten ver- 
läuft, um so größere zusätzliche Ströme auftreten, und eine um So 
stärkere Abflachung der Potentialkurve eintritt. Graphisch läßt sich 
die Deformation der Feldkurve angenähert bestimmen. 
Wir betrachten wieder den glatten Anker (Fig. 371) und nehmen 
vorläufig an, daß die Ströme, die in den Verbindungsdrähten 
zwischen der Wicklung und dem Kommutator fließen, proportional 
dem Abstande von der Bürstenmitte sind. Die Ordinaten der ge- 
FO
	        
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