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Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Aus dieser Gleichung ist ersichtlich, daß, wenn die Bürste breiter
als eine Lamelle ist, ebenfalls die Bedingung
22.00. . (1892)
RButTT, -
A— TAN
42, 3
zu befriedigen ist, damit die Stromdichte an der ablaufenden
Bürstenkante nicht unendlich groß wird. Es stellt Rwr den spe-
zifischen Übergangswiderstand der ablaufenden Bürsten-
kante dar.
Die Frage ist jetzt noch offen, ob eine unendliche Stromdichte
unter den Bürsten unbedingt zur Funkenbildung Anlaß geben wird.
Wie früher hervorgehoben, ist nicht die Stromdichte unter der
Bürste, sondern vielmehr die Energiedichte in der Übergangsschicht
für die Funkenbildung maßgebend und es ist ersichtlich, daß die
Energiedichte noch innerhalb einer gewissen Grenze bleiben kann,
wenn eine unendlich große Stromdichte nur während einer unend-
lich kleinen Zeit anhält.
Weiter ist zu berücksichtigen, daß in der Gleichung für A der
Widerstand RT sehr stark wächst, sobald kleine, anfangs kaum
wahrnehmbare und unschädliche Funken auftreten.
Außerdem haben wir angenommen, daß der Widerstand zwischen
Bürste und ablaufender Lamelle am Ende des Kurzschlusses un-
endlich groß wird. Dies ist tatsächlich nicht der Fall. Es kann,
wenn die Bürste gerade von der Lamelle abgelaufen ist, sobald
die Spannung zwischen der Bürste und genannter Lamelle eine
gewisse Grenze überschreitet, ein kleiner Strom über die Iso-
lationsschicht fließen. Besonders trifft das bei Kupferbürsten zu,
welche die Isolationsschichten mit feinem Metallstaub teilweise
bedecken.
Diese Gründe sind jedoch nicht ausreichend, um die Annahme
zu gestatten, daß auch bei 4<1 eine leidlich gute Kommutation
möglich sei. Ergibt die Rechnung 4</1, so beruht das gewöhn-
lich auf einem unrichtigen bezw. zu klein angenommenen Wert
von Rur. Wir müssen daher an der Bedingung 4 > 1’ festhalten.
Diese Bedingung können wir auch schreiben
Run > Pf
T
Multiplizieren wir beide Glieder mit dem Effektivwert der mittleren
örtlichen Stromdichte unter der Bürste Ser== Su fu, SO erhalten wir
FF. S
RT Sueff Su