Full text: Theorie und Untersuchung (1. Band)

528 Siebenundzwanzigstes Kapitel. 
Die Verluste unter 1, 2 und 5 werden beim Leerlaufversuch 
gemeinsam gemessen; die Verluste unter 1 und 2 bestehen größten- 
teils aus Verlusten im Kisen, sie werden deswegen oft „Eisenver- 
luste“ genannt, während man die Verluste der Gruppen 3 und 4 
als „Stromwärmeverluste“ bezeichnet. 
Wir wollen nun diese Verluste der Reihe nach besprechen. 
158. Verlust durch Hysteresisarbeit. 
Dreht sich ein Zylinder aus Eisen in einem magnetischen Felde, 
z. B. in einem zweipoligen (Fig. 479), so werden die Eisenteil- 
chen bald in der einen und bald in der 
anderen Richtung magnetisiert. Jedes 
Eisenmolekül kann bekanntlich als ein 
kleiner Magnet (Elementarmagnet) betrach- 
tet werden und würde sich deswegen, 
wenn es frei beweglich wäre, stets so ein- 
stellen, daß seine magnetische Achse in 
die Richtung der magnetischen Kraft fällt. 
Das Molekül 4 würde z. B. der Reihe nach 
die Stellungen A4,, 4,, 4, und 4, einneh- 
men, während der Zylinder eine Umdrehung 
ausführt. 
Man sieht also, daß die einzelnen 
Moleküle das Bestreben haben, zu rotie- 
ren, wenn der Anker rotiert und zwar mit 
derselben mittleren Winkelgeschwindigkeit. 
Da jedoch eine Art Reibungskraft zwischen 
den einzelnen Molekülen existiert, so wer- 
den diese der magnetischen Kraft nicht 
vollkommen folgen können und nicht alle 
werden rotieren. An der Oberfläche des Zylinders ändert die 
Richtung der magnetischen Kraft sich am gleichförmigsten und ist 
in allen Lagen 4, bis 4, groß, während für die inneren Schichten 
die magnetische Kraft in den Lagen 4, und 4, fast vollständig 
verschwindet. In den äußeren Schichten wird daher eine verhält- 
nismäßig größere Zahl von Molekülen rotieren als in den inneren. 
Nimmt man an, daß die magnetische Molekulartheorie den 
physikalischen Vorgängen im KEisenkörper entspricht, so ist es ver- 
ständlich, daß durch die Ummagnetisierung des Kisenzylinders 
während einer Umdrehung desselben Energie verbraucht wird; 
denn einige Moleküle rotieren, andere schwingen zwischen zwei
	        
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