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Siebenundzwanzigstes Kapitel.
Aus den Figuren läßt sich sehr schön ersehen, wie die Kraft-
linien für verschiedene Nutenstellungen durch die Zähne verlaufen
und wie die Bewegung der Moleküle, welche bestrebt sind, sich
in die Richtung der Kraft-
linien einzustellen, eine rotie-
rende sein muß.
Bei diesen Versuchen
wurde die Flüssigkeitsschicht
für ein bestimmtes Medium
überall gleich dick genom-
men, d. h. den Medien wurde
eine bestimmte von der
Induktion unabhängige
Permeabilität beigelegt. Die
Bilder sind somit nur an-
nähernd richtig.
Eine andere Art der Um-
magnetisierung, welche ein-
facher zu untersuchen ist,
erhält man, wenn man einen
Eisenring, wie z. B. den
Anker in Fig. 479 mit Draht
umwickelt und durch die so
entstandene Spule einen
Wechselstrom schickt. Die
Moleküle werden dann stets
in der Richtung der Tan-
genten konzentrischer Ringe
magnetisiert. Mit dem Rich-
tungswechsel des magneti-
sierenden Stromes tritt auch
ein Richtungswechsel der
magnetisierenden Kraft ein
und die Moleküle oder Ele-
mentarmagnete müssen ihre
Richtung ändern. Dieser
Richtungswechsel kann aber
nicht plötzlich geschehen und
nicht alle Moleküle sind ge-
zwungen, sich in demselben Sinne zu drehen, sie werden des-
wegen zwischen zwei Endstellungen hin und her schwingen.
Aus zahlreichen Versuchen hat Steinmetz gefunden, daß bei
dieser letzten Art der Ummargnetisierung, welche z. B. in dem Eisen-
Fig. 48?