570 Siebenundzwanzigstes Kapıtel.
Ankern zeigt sich gerne die Erscheinung, daß der Kommutator sich
im Lauf des Betriebes stark erwärmt, während die übrigen Teile
des Ankers verhältnismäßig kühl bleiben.
Diese Erwärmung hat zunächst ihren Grund in dem Verluste
W„., der in diesem Falle groß wird, dann aber auch in dem Auf-
treten von Wirbelströmen. Im allgemeinen wird jedoch der Watt-
verlust durch diese. Wirbelströme unbedeutend sein.
c) Verlust durch Stromwärme in der kurzgeschlossenen Spule.
Verläuft der Kurzschlußstrom geradlinig, so ist der Stromwärme-
verlust i„*”R, durch eine Parabel dargestellt und die in Wärme
ımgesetzte Energie während der Dauer des Kurzschlusses T ist
ze R,T. Bei Berechnung des Stromwärmeverlustes im Anker
's. Seite 565) haben wir die kurzgeschlossene Spule mit zu dem
gesamten Ankerwiderstand gerechnet und es erscheint in der Rech-
nung daher für sie während der Zeit T ein Stromwärmeverlust
gleich i„”R,T, d.h. er ist etwas zu groß eingesetzt.
Wenn dagegen zusätzliche Ströme bestehen, so erzeugen diese
{für sich einen Stromwärmeverlust, dessen zeitlicher Verlauf von
jem Verlauf des zusätzlichen Stromes abhängt. Da der letztere
schwer zu bestimmen ist, und die Verluste nur gering sind, macht
man keinen großen Fehler, wenn man einerseits den zu wenig
gerechneten Verlust des zusätzlichen Stromes, andrerseits den zu
viel gerechneten Verlust des geradlinigen Kurzschlußstromes ver-
nachlässigt und nur die‘ Stromwärme im ganzen Anker, wie auf
Seite 665 gezeigt, berechnet.
d) Verluste durch die Kommutierung des Nutenfeldes. Wie im
Abschnitt 106 gezeigt ist, wird das von den kurzgeschlossenen Spulen
erzeugte Nutenfeld in der Zeit T7y von + By auf — Dy kommutiert.
Das Nutenfeld verläuft quer zur Nut, durch die Zähne und um die
Zahnköpfe und Stirnverbindungen.
Die Zeit Ty entspricht einer halben Periode, die Periodenzahl
ın der Sekunde ist somit Sn und kann bis zu 3000 Perioden und
N
darüber betragen.
Durch diesen schnellen Wechsel des Nutenfeldes werden Wirbel-
ströme in den Kupferstäben, in den Ankerzähnen und in den Pol-
schuhen induziert, welche dämpfend wirken. Wegen der hohen
Periodenzahl dringen die Wirbelströme nicht tief in das Metall ein,
sondern bleiben an der Oberfläche und erzeugen dort einen Ver-
lust, welcher als zusätzlicher Verlust zu den Kupferverlusten er-
scheint. Eine rechnerische Verfolgung dieses Verlustes ist nicht
möglich.