734 Neunundzwanzigstes Kapitel.
der Maschine abhängt. Für einzelne Typen kann man durch Ex-
perimente Formeln ermitteln, welche ziemlich genaue Resultate
geben. In dieser Weise hilft man sich gewöhnlich in der Praxis.
174. Erwärmung der Magnetspulen.
Hier haben wir es nicht mehr mit einem homogenen Körper,
der überall gleichmäßig abgekühlt wird, zu tun; trotzdem weichen
die Temperaturkurven nicht stark von einer Exponentialkurve ab.
Die Spulen kühlen sich ab durch Wärmeausstrahlung an die
Umgebung, durch die Konvektion der Luft, welche durch die Um-
drehung des Ankers, der die Luft in Bewegung setzt, erhöht wird,
und durch Wärmeleitung der Magnetkerne. Die Spulen erwärmen
sich teils durch Stromwärmeverluste in den Spulen selbst und teils
durch Erwärmung der Polschuhe, die durch Wirbelströme und durch
die Wärmeausstrahlung des Ankers erhitzt werden. Um die Größe
dieser verschiedenen KEinflüsse zu zeigen, werden im folgenden
einige diesbezügliche Versuche beschrieben.
Beginn
Schicht 1 23 «
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Fig. 545. Magnetspule.
Neu, Levine und Havill*) haben die Wärmeverteilung in
einer Magnetspule in folgenden Fällen untersucht: 1. wenn die
Spule vollständig frei in der Luft, 2. wenn sie auf einem hölzernen
Tisch, 3. wenn sie auf dem Magnetkern bei ruhendem und strom-
losem Anker, und 4. wenn sie auf dem Magnetkern bei rotierendem
und belastetem Anker sich befand. — Die Temperatur an den
verschiedenen Orten der Spule wurde bestimmt durch Messung
der Widerstandszunahme der einzelnen Teile der Spule, wie die
Fig. 545 zeigt.
Die Spulen wurden während sechs Stunden erwärmt und die
Temperaturen von Zeit zu Zeit gemessen; die Spannung an den
5) Electrical World, XXXVIII, Seite 56.