(50 Neunundzwanzigstes Kapitel.
hierin bezeichnet T, die Temperaturerhöhung des Gehäuses über
die äußere Temperatur, W, die Summe aller Verluste im Motor,
4, die freie Ausstrahlungsfläche des Gehäuses, FF den Teil der
Oberfläche des Gehäuses, durch welchen eine Wärmefortleitung
stattfinden kann, und v, die relative Geschwindigkeit der umgebenden
Luftschicht dem Gehäuse gegenüber in Metern pro Sekunde,
{st die/Temperatur des Gehäuses bestimmt, so kann man weiter
gehen und die Temperatur der einzelnen Teile des Motors be-
rechnen. Dazu benutzen wir dieselben Formeln wie früher, wo
Ta» Typ, Tr und T, jetzt die Temperaturerhöhung des Ankers, der
Magnetspulen, des Kommutators und des Lagers über die Temperatur
des Gehäuses bedeuten. Es ist hier in den Formeln für T, und 7,
»=0 zu setzen.
Läßt man gleiche Temperaturerhöhung zu, so ist die Leistung
einer ganz geschlossenen Maschine bei Dauerbetrieb nur etwa die
Hälfte von derjenigen, die die Maschine bei offener Bauart haben
würde. Um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen, greift man zu ver-
schiedenen Mitteln.
Kine geringe Erhöhung der Leistungsfähigkeit erreicht man
schon, wenn man die Oberfläche des Gehäuses vergrößert und als
Rippenkörper ausbildet. Bedeutend wirksamer ist aber eine
künstliche Kühlung, die durch Luftventilation oder Wasserzirkula-
tion geschehen kann.
Bei Maschinen mit Luftkühlung baut man entweder ein
Flügelrad ein und läßt durch zwei Öffnungen die kalte Luft ein-
and die erwärmte ausströmen, oder man ordnet einen besonderen
Ventilator an und baut die ganze Maschine in ein Gehäuse mit
Luftkanälen ein. Lassen Feuchtigkeit oder Staub nicht zu, daß
man die Luft der direkten Nähe der Maschine entnimmt, so schließt
man die Maschine an Rohrleitungen an, die ins Freie führen.
Die erforderliche Luftmenge läßt sich wie folgt berechnen.
Ist T die zugelassene Übertemperatur, W, die Summe aller Verluste
in der Maschine und lassen wir eine Erwärmung der Luft um 0,5 T
zu, So ist 0,24 W, 107*=0,5TycQ cdm pro Sek., wenn y das spez.
Gewicht, c die spez. Wärme der Luft ist, und die erforderliche
Luftmenge ist gleich
0,24 W,. 60
Am = 0,57 yc108 cdm pro Minute.
Hierbei ist die durch die Oberfläche der Maschine ausgestrahlte
Wärme nicht berücksichtigt, so daß die Formel eine hinreichende
Sicherheit enthält.