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Neunundzwanzigstes Kapitel.
Die Berechnung der erforderlichen Wassermenge kann in ähn-
licher Weise wie bei der Abkühlung des Lagers angegeben, er-
(olgen.
179. Erwärmung einer Maschine bei aussetzendem Betrieb.
Bisher sind diejenigen Temperaturerhöhungen 7’ berechnet wor-
den, die sich bei Dauerbetrieb einstellen. Auf die Höhe dieser
Endtemperaturen haben die Erwärmungs- und Abkühlungskurven
der verschiedenen Materialien keinen Einfluß, sondern nur auf die
Zeit, innerhalb welcher die Endtemperatur erreicht wird.
Außerdem sind die Erwärmungs- und Abkühlungskurven keine
vollständigen Exponentialkurven, denn jeder sich erwärmende Ma-
schinenteil ist nicht homogen und die Erwärmung und Abkühlung
eines solchen ist abhängig von der Erwärmung und Abkühlung
benachbarter Teile der Maschine.
Gehen wir nun dazu über, die Temperaturerhöhung einer Ma-
schine, die nur zeitweise belastet ist, zu betrachten, so werden wir
sehen, daß diese nicht direkt von der Temperaturerhöhung, die
sich bei dauernder Belastung einstellen würde, abhängt, dagegen
sowohl eine Funktion der Erwärmungs- als auch der Abkühlungs-
kurve ist. Nehmen wir z. B. an, daß die Maschine zuerst @ Minuten
belastet wird, alsdann b Minuten unbelastet, dann wieder a@ Minuten
belastet und b unbelastet ist usw. und kennen wir ferner die Er-
wärmungskurve eines Maschinenteiles für diese Belastung und die
Abkühlungskurve desselben Teiles, so kann der zeitliche Verlauf
der Temperatur dieses Teiles
wie folgt nach E. Ölschlä-
ver (ETZ 1900, Seite 1058)
bestimmt werden. Vom Mo-
ment des Einschaltens der
Belastung an wird die Tem-
peratur nach der KErwär-
mungskurve rasch ansteigen,
bis nach der Zeit a, im Augen-
blick der Stromunterbrech-
ung, das Anwachsen aufhört
und das Abfallen der Tem-
peratur nach der Abkühlungs-
kurve beginnt (Fig. 5598).
Diese verläuft ziemlich flach.
Nach Ablauf von b Minuten setzt die Belastung wieder ein; die
Temperatur steigt von neuem an und erreicht einen etwas höheren