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Elftes Kapitel.
Der Joch- und Ankerquerschnitt ist bei gleichbleibender In-
duktion umgekehrt proportional der Polzahl. Die Gewichte des
Anker- und Jocheisens sind also umgekehrt proportional der Pol-
zahl. ‚Das gesamte Eisengewicht nimmt somit mit zu-
aehmender Polzahl ab.
Der Hysteresisverlust im Ankereisen ist von der Polzahl un-
abhängig, da die Periodenzahl sich proportional und das Anker-
volumen sich umgekehrt proportional mit der Polzahl ändert.
Das Gewicht des Ankerkupfers nimmt mit zunehmen-
der Polzahl bei gleichbleibender Stromdichte s, ab, da die Länge
einer‘ Ankerwindung kleiner wird,
Es bleibt noch zu untersuchen, wie sich der Aufwand an Magnet-
kupfer mit der Polzahl ändert. °
Wir dürfen für diesen Vergleich, wie im vorigen Abschnitt
angegeben, dem Verhältnis A einen bestimmten Wert bei-
legen. Bei gleichbleibendem AS ‘ist AW, + AW, somit proportional b,.
Weiter sind die Kraftlinienlängen im Joch und im Anker pro-
vortional b, und somit auch die Amperewindungen pro Kreis für
das Joch und den Anker. Dagegen bleiben die Amperewindungen
für die Magnete die gleichen. Da diese jedoch nur einen kleineren
Prozentsatz der totalen Amperewindungen betragen, so können wir
die Amperewindungen pro Kreis annähernd proportional b, oder
ımgekehrt. proportional der Polzahl setzen, so daß die totale
Amperewindungszahl von der Polzahl unabhängig ist. .
Bei gleichbleibender Querschnittsform des Magneten ist die mitt-
lere Windungslänge der Magnetwicklung etwa proportional der
Quadratwurzel aus dem Magnetquerschnitt, und da dieser Querschnitt
umgekehrt proportional der Polzahl ist, so kann man die mittlere
Windungslänge umgekehrt proportional der Wurzel aus der Polzahl
setzen, Das Gewicht des Magnetkupfers nimmt somit mit
zunehmender Polzahl ebenfalls ab.
Hieraus geht hervor, daß sämtliche aktiven Gewichte Vei
Zünahme der Polzahl abnehmen.
Es ist jedoch zu bemerken, daß sobald wir mit dem Luftspalt
an die zulässige Grenze angelangt sind, das Kupfergewicht mit
wachsender Polzahl zunehmen muß.
Ferner ist zu beachten, daß mit der Polzahl gewöhnlich auch
die Kosten der Fabrikation wachsen, weil mehr Teile und Flächen
zu bearbeiten sind, und daß die Wirbelstromverluste im Ankereisen
und die Zahnverluste mit zunehmender Polzahl wachsen. Aus dem
letzten Grunde wird man die Sättigung des Ankereisens und der
Zähne bei der großen Polzahl kleiner wählen als bei der kleinen,