Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

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Erstes Kapitel, 
werden, sollten sie im Vakuumofen getrocknet werden, dann 24 Stun- 
den in dem Leinöl bleiben und schließlich in einem Ofen mit Luft- 
zutritt bei nicht über 70° C getrocknet werden. ; 
Sterling Varnish ist ein diekflüssiger Lack, der lediglich aus 
konzentriertem Leinöl und Terpentin oder Benzin mit geringem 
Harzzusatz zu bestehen scheint. Er hat eine sehr hohe und gleich- 
mäßige Durchschlagsfestigkeit und gibt eine feste, aber biegsame 
und elastische Decke. 
Ein Fehler der Leinöllacke besteht darin, daß die Säure des 
Leinöls das Kupfer angreift und weiter, daß Schmieröl auf Leinöl 
und mit Leinöllack imprägnierte Isolation zersetzend einwirkt. 
Der Angriff des Kupfers macht sich durch grüne Färbung be- 
merkbär, die sogar durch Glimmer hindurchdringt und dickes Pack- 
papier imprägniert. 
Armalack hat die Fehler des Leinöls nicht, weil er eine ganz 
andere Zusammensetzung hat. Er ist ein schwarzes Paraffinwachs in 
einer Lösung von Petroleum-Naphta. Er enthält keine Harzsäure, greift 
somit das Kupfer nicht an und ist unempfindlich gegen Schmieröl. 
Formspulen taucht man am besten in Armalack und hängt sie 
dann für kurze Zeit in einen Trockenofen oder etwa eine halbe 
bis eine ganze Stunde an die Luft, dann können sie direkt gebogen 
und eingesetzt werden. Der Nachteil des Armalackes ist, daß er 
unter dem Einfluß hoher Temperaturen und großer Zentrifugal- 
kräfte aus den Wicklungen hervorquillt oder herausgeschleudert wird. 
Dielectrol ist ebenfalls ein Paraffinlack. 
Elektralack*) wird nicht auf dem sonst üblichen Wege durch 
Oxydation, sondern durch einen Vorgang, der als Polymerisation 
bezeichnet wird, aus Ölen hergestellt, und zwar ohne Harzzusatz. 
Das Trocknen kann bei jeder Temperatur geschehen, nur geht das 
Trocknen bei höherer Temperatur bis zu 300° C schneller vor sich. 
Innerhalb dieser weiten Temperaturgrenzen verharzt der Lack ein- 
mal wie das andere Mal. Für die Trocknung im Ofen braucht er, 
je nach der Größe der Anker und Spulen, 4 bis 8 Stunden. 
Er wird durch Alkalien und Säuren nicht angegriffen, ist sehr 
elastisch und verhindert durch seinen homogenen Überzug das Ein- 
dringen von Feuchtigkeit. 
£xcelsiorlack ?) soll schnell trocknen, vollkommen unempfindlich 
gegen Witterungseinflüsse, heißes und kaltes Öl und Alkalien sein. 
Der Lack hält dauernd die bei Maschinen auftretenden Tempera- 
?) Nach einer Veröffentlichung der Deutschen Elektralack-Fabrik, Bruch- 
sal, Baden. . 
?) Nach einer Veröffentlichung von Meirowsky & Co., Köln-Ehrenfeld.
	        
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