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Zweites Kapitel.
7. Infolge der magnetischen Schirmwirkung der Zähne wird
auf einen in einer Nut liegenden Draht nur eine kleine Tangential-
kraft oder ein kleiner elektromagnetischer Zug ausgeübt, da die
Induktion in den Nuten klein ist und der Kraftfluß zum größten
Teile den Zähnen des Ankers folgt.
7. Nutenformen und Anordnung der Wicklung bei Nutenankern.
Es’ sind hauptsächlich zwei Nutenformen gebräuchlich, die
offene Nut (1 bis 5, Fig. 32) und die halbgeschlossene Nut (6 und 7,
Fig. 32).
Die offene, glatte Nut (1) wird aus den einzelnen Ankerblechen
ausgestanzt oder in den zusammengesetzten Anker eingefräst. Die
Formen 2 bis 7, welche
{ür Keilverschluß einge-
crichtet sind, müssen ge-
stanzt werden. — Die
offene Nut hat den Vor-
zug, daß die Wicklung
vequem isoliert und ein-
gelegt werden kann. Bei
Schablonenwicklungen,
bei denen die isolierte
Spule die ganze Nuten-
breite ausfüllt, ist nur die
offene Nut brauchbar.
Die halbgeschlossene Nut gestattet dagegen ein bequemes Be-
festigen der Wicklung und vermindert die Wirbelströme in massiven
Ankerleitern und in den Polschuhen, so daß auch bei großen Nut-
weiten massive Pole verwendet werden können. Nachteilig ist die
etwas: größere Selbstinduktion der Ankerspulen bei dieser Nuten-
lorm. — Am meisten wird die offene Nut angewandt.
Verschiedene Anordnungen der Drähte in den Nuten sind
in den Fig. 33 und 34 für Drahtwicklungen dargestellt. Die Drähte
von verschiedenen Spulenseiten sind verschieden gezeichnet.
Um die gewünschte Nutenform zu erhalten, oder um den Raum
einer gegebenen Nutenform gut auszunützen, ist in jedem Falle die
günstigste Anordnung aufzusuchen. Da Drähte von über 3 bis 4 mm
Durchmesser, namentlich bei kleinen Ankern, schwer zu wickeln
sind. und daher ihre Isolation leicht beschädigt wird, werden solche
Drähte oft durch zwei parallele Drähte ersetzt, dadurch wird jedoch
die Ausnützung des Nutenquerschnittes verschlechtert. In Fig. 33
Nr. 3 und 4 können z. B. zwei Drähte parallel geschaltet sein.
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