166 Zweiundzwanzigstes Kapitel.
halten wie ihre Leistungen. Wäre nämlich von zwei parallel ge-
schalteten Maschinen die eine schwach gesättigt, hätte sie also eine
steile Charakteristik, während die andere mit starker Sättigung
arbeitete, so würde die stark gesättigte Maschine den größten Teil
des Belastungszuwachses aufnehmen; denn sie kann bei gleichem
Spannungsabfall eine größere Stromstärke abgeben als die schwach
yesättigte. Ebenso wird eine Maschine mit verhältnismäßig größerem
Ankerwiderstand oder stärkerer Ankerrückwirkung weniger Belastung
aufnehmen als die, andere, da bei ihr die gleiche Stromabgabe
einen größeren Spannungsabfall hervorruft. Da jedoch in bezug
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Fig. 422. Schaltungsschema für Nebenschlußgeneratoren mit doppelpoligen
Ausschaltern.
auf die angegebenen drei Gesichtspunkte die meisten neueren
Maschinen sich ganz ähnlich verhalten, so wird ein gutes Parallel-
arbeiten bei Nebenschlußgeneratoren in der Regel anstandslos
erreicht.
Auch das Zuschalten eines Nebenschlußgenerators pa-
rallel zu einem bereits im Betrieb befindlichen geht leicht von-
statten und kann ‘bei richtiger Handhabung zu keinerlei Störung
Anlaß geben. Man bringt den zuzuschaltenden Generator auf die
normale Tourenzahl, reguliert dann seine Erregung so, daß er die
yleiche Klemmenspannung zeigt und legt darauf den Schalter ein.
Der Generator wird dann vorerst noch keinen Strom abgeben, da
ja seine induzierte EMK gleich der Sammelschienenspannung ist.
Indem man ihn stärker erregt und gleichzeitig die Erregung der
anderen Maschinen entsprechend vermindert, teilt man ihm seinen
Anteil an der Belastung allmählich zu.