Full text: Konstruktion, Berechnung und Arbeitsweise (2. Band)

488 
Vierundzwanzigstes Kapitel. 
da bei ihm das kommutierende Feld mit wachsender Ankerstrom- 
stärke ebenfalls zunimmt. 
Nach dem Vorhergehenden charakterisiert sich der Hauptstrom- 
motor als besonders geeignet für Betriebe, bei welchen es haupt- 
sächlich auf ein großes Anzugsmoment ankommt, wie beim Kran- 
betrieb und beim Betrieb elektrischer Bahnen. Hier bietet der 
Hauptstrommotor außerdem noch den Vorteil einer automatischen 
Geschwindigkeitsregulierung, da er z. B. beim Anheben großer 
Lasten langsamer läuft als bei kleiner Belastung. 
Der Kranbetrieb ist ein stark intermittierender Betrieb, bei 
welchem außerdem oft augenblickliche Überlastungen vorkommen, 
Die Motoren werden durch des häufige Anlassen, Anhalten und 
Umsteuern sehr stark beansprucht; es kommt bei ihnen daher viel 
weniger auf einen guten Wirkungsgrad, als auf große Überlastungs- 
fähigkeit, das heißt gute Kommutations- und Abkühlungsverhältnisse 
an. Ferner sind sie wegen der häufigen und starken Stöße, denen 
sie ausgesetzt sind, mechanisch besonders fest zu konstruieren. 
Das Anlassen und die Tourenregulierung geschieht meist unter Ver- 
wendung von Widerständen, und zwar kommen wegen der Um- 
kehrung der Drehrichtung, die dieser Betrieb erfordert, besonders 
lie Umkehranlaßapparate, welche auf S. 457 beschrieben sind, zur 
Anwendung. 
Die Anforderungen, welche an Straßenbahnmotoren zu stellen 
sind, sind ganz ähnlich wie bei Kranmotoren. 
103. Motoren für konstante Klemmenspannung und 
Doppelschlußerregung. 
Die Doppelschlußmotoren nähern sich in ihren Haupteigenschaften 
je nach dem Maß der Kompoundierung mehr den Nebenschluß- 
motoren oder mehr den Hauptschlußmotoren; man hat dieselben 
daher entweder aufzufassen als kompoundierte Nebenschlußmotoren 
oder als, mit Nebenschlußwicklung versehene Hauptstrommotoren. 
In die erste Kategorie gehören die Nebenschlußmotoren, welche 
zur Erhöhung der Anzugskraft während des Anlaufs mit einer 
Kompoundwicklung versehen sind, die jedoch meist, sobald die 
volle Geschwindigkeit erreicht ist, ausgeschaltet wird. Ferner kann 
eine Kompoundierung, wie in Bd. I, S. 616 ausgeführt wurde, zum 
Konstanthalten der Tourenzahl von Nebenschlußmotoren dienen. 
Hauptschlußmotoren werden manchmal mit Nebenschlußwicklung 
versehen, um ein Durchgehen bei Entlastung zu verhindern (s. Bd. I, 
S. 619).
	        
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