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Fünfundzwanzigstes Kapitel.
Ganz genau ist diese Regulierung jedoch nicht, da sich der Wir-
kungsgrad eines Aggregates mit der Geschwindigkeit und der Be-
lastung ändert, es muß daher die Tourenzahl auch noch von Hand
der durch Automaten nachreguliert werden. Die Regulierung der
Klemmenspannung durch Änderung der Tourenzahl ist die bequemste
und sicherste und auch mit Rücksicht auf eine funkenfreie Kommu-
tation die beste. Da der Ankerstrom, die Feldverteilung und die
Bürstenstellung bei dieser Regulierung für alle Belastungen unver-
ändert bleiben, so kann man die Bürsten so einstellen, daß für jede
Belastung die Kurzschlußspannung gleich Null wird.
105. Motoren für konstante Stromstärke.
Das Drehmoment eines Motors kann man gleich setzen:
d=C0g, DJ.
Will man einen Motor mit konstanter Stromstärke und konstanter
Tourenzahl betreiben, so muß sich das Drehmoment # und somit
auch annähernd der Kraftfluß ® proportional mit der Belastung
ändern.
Die Änderung des Kraftflusses kann hier ebenfalls durch Än-
lderung der Erregung oder durch Verstellung der Bürsten erfolgen.
Das größte Drehmoment und somit die größte Leistung erhält
man, wenn © seinen Maximalwert aufweist. Dies ist der Fall, wenn
die Bürsten in der geometrisch neutralen Zone stehen und die Feld-
erregung ein Maximum hat. Eine Überlastung der Motoren ist
somit in keinem Fall möglich. Steigt die Belastung über den
Höchstwert der Motorleistung, so fällt die Tourenzahl ab, bis allen-
falls das Steigen des Wirkungsgrades g,, die Überwindung der
Belastung möglich macht, oder die Maschine kommt zum Stillstand.
Hierbei ist jedoch, da die Stromstärke nicht anwächst, eine Beschä-
ligung der Motoren nicht zu befürchten.
(06. Kraftübertragungssystem Thury.
Das von der Compagnie de 1l’Industrie Eleetrique in Genf
ausgebildete und in mehreren Fällen in großem Maßstabe ausgeführte
Kraftübertragungssystem Thury ist ein reines Seriesystem mit
konstanter Stromstärke. Die Generatoren und Motoren sind als
Hauptschlußmaschinen für konstanten Strom ausgebildet und werden
alle hintereinander geschaltet.
Ist die gesamte Leistung der Primärstation in Watt (WW) ge-