Achtundzwanzigstes Kapitel.
Verfahren zum Anlassen und zur Tourenregulierung
von Motoren mit Nebenschluß- oder Fremderregung.
118. Das Anlassen. — 119. Anlaßschaltungen. — 120. Anlassen mittelst Anlaß-
aggregat. — 121. Verfahren zur Tourenregulierung. — 122. Tourenregulierung
Jurch Änderung der zu induzierenden EMK. — 123. Tourenregulierung durch
Änderung des Kraftflusses. — 124, Tourenregulierung durch Änderung der
Windungszahl. — 125. Tourenregulierung durch Änderung der Polzahl. —
126. Tandem-Anlaß- und Regulierverfahren.
118. Das Anlassen.
Die Aufgabe des Anlassens besteht darin, den Motor auf seine
Tourenzahl zu bringen, ohne daß er einen zu großen Strom auf-
nimmt. Bei dem normalen Belastungsstrome beträgt der Spannungs-
abfall im Motor ca. 2 bis 5%, der Betriebsspannung. Würde der
Motor bei Stillstand direkt an das Netz angeschlossen werden, so
würde er somit das 50 bis 20 fache des normalen Stromes aufnehmen
and dabei beschädigt werden. Um dieser großen Stromaufnahme
vorzubeugen, muß im Anfang des Anlassens die Klemmenspannung
zlein gemacht und während des Anlassens allmählich erhöht werden.
Ferner ist der Motor beim Anlassen immer voll zu erregen, damit
bei einem bestimmten Ankerstrom eine möglichst große Zugkraft
3arhalten wird.
Wir wollen im Nachfolgenden untersuchen, in welcher Weise
jeim Anlassen eine kleine Spannung (P„) an den Klemmen des
Motors zu erhalten ist, Wir können unterscheiden: erstens Anlaß-
schaltungen, zweitens Anlassen mittelst Anlaßaggregat.