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Dreißigstes Kapitel.
Aus diesem Grunde ist eine Regulierung der Spannung jeder
Netzhälfte unabhängig von der anderen erwünscht.
Die Spannungsteilung. Für die Teilung der Gesamtspannung
sind eine ganze Reihe von Methoden vorgeschlagen und aus-
geführt worden,
Eine in ihrer Wirkungsweise vollkommene Spannungsteilung
wurde bereits von Hopkinson angegeben. Sie besteht in der
Anwendung von zwei hintereinander geschalteten Genera-
toren, von deren Verbindungsleitung der Mittelleiter abgezweigt
wird. Die Spannung der beiden Abteilungen des Netzes kann
hierbei unabhängig reguliert werden. Jedoch hat die Methode bei
kleineren Anlagen den Nachteil, daß statt einer größeren Maschine
zwei halb so große aufgestellt werden müssen, was eine Verteuerung
and Komplikation der Anlage und eine Verschlechterung des Wir-
kungsgrades mit sich bringt. Man hat daher versucht, diesem
belstande abzuhelfen. und auch bei Dreileiteranlagen den Strom
n. einer Maschine zu erzeugen.
Es sind hier zwei Wege möglich. Entweder man stellt einen
normalen Generator für die Spannung zwischen den Außenleitern
auf und teilt die Spannung außerhalb desselben durch besondere
dilfsmittel, oder die Spannungsteilung wird an der Maschine selbst
zorgenommen.
Die Spannungsteilung außerhalb der Maschine geschieht durch
Akkumulatoren oder durch sogen. Ausgleichmaschinen. In vielen
Jällen werden beide Einrichtungen gleichzeitig angewandt.
129. Spannungsteilung durch Akkumulatoren und
Ausgleichmaschinen.
a) Bei der Spannungsteilung durch Akkumulatoren
wird der Mittelleiter an den Mittelpunkt der Batterie gelegt
"Fig. 476); die Regulierung geschieht durch je einen Zellenschalter
‚ür jede Hälfte. Ein Nachteil dieser Anordnung ist, daß bei un-
zyleicher Belastung der beiden Netzhälften die eine Abteilung der
Batterie stärker entladen wird als die andere. Da bei der Ladung
die beiden Hälften in Serie geschaltet werden, also denselben Lade-
strom erhalten, wird dann jeweils die eine Hälfte überladen werden,
Man hilft sich vielfach so, daß man kleinere Teile der Belastung,
zZ. B. die Beleuchtung der Zentrale, derart anordnet, daß sie auf
die eine oder die andere der beiden Hälften geschaltet werden
können. Enthält diese Beleuchtungsanlage auch Bogenlampen, so
ist darauf zu achten, daß die Stromrichtung nicht umgekehrt wird.
Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung ist der, daß bei Betriebs-