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” Dreißigstes Kapitel.
dem Leerlaufstrom .J, entgegengesetzt; diese läuft‘ daher nicht
mehr als Motor, sondern ‚als Generator, welcher einen Strom
A, erzeugt und von der andern Maschine (II), in welcher
der Strom 42 den Leerlaufstrom verstärkt, angetrieben wird.
Von der in jeder der Ausgleichmaschinen induzierten Spannung ist da-
her in der einen Hälfte der Spannungsabfall im Anker R g (az — 7.)
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abzuziehen (Generator), während bei der andern R, hr 7.)
zu ihr hinzuzufügen ist (Motor). Die Spannung wird also nicht mehr
gleichmäßig geteilt, und zwar wirkt diese Verschiedenheit in dem-
selben Sinne, wie die Spannungsverschiebung infolge des ungleichen
Spannungsabfalls im Netz. ;
Diesem Übelstande kann man zum Teil durch wechselseitige
Erregung der Maschinen abhelfen, indem man die Maschine I
von der. Netzhälfte IL aus erregt und
entsprechend II von I aus. Die KEr-
regung des stark belasteten Zweiges mit
aijederer Spannung wird dann, da sie an
der höheren Spannung des schwach be-
lasteten Zweiges liegt, vergrößert, wäh-
rend die andere entsprechend verklei-
nert wird. Ein vollständiger Ausgleich
kann jedoch mit dieser Schaltung nicht
zrzielt werden, da ja eine Verschieden-
heit der Erregerstromstärke das Bestehen
einer Spannungsdifferenz zwischen den
beiden Netzhälften voraussetzt.
Bedeutend wirksamer ist eine
Kompoundierung der Maschinen
(Fig. 478), welche der Firma Siemens
& Halske patentiert wurde. Der Mittel-
leiterstrom, welcher seine Größe und
Richtung mit dem Belastungsunterschied
ändert, wird so um die Magnete geführt, daß er das Feld der als
Motor arbeitenden Maschine schwächt und das Feld der andern, die
gerade als Generator läuft, verstärkt. Kehrt der Strom im Mittel-
leiter um, so vertauschen gleichzeitig beide Maschinen ihre Rolle
und die Wirkung bleibt unverändert. Infolge davon wird die
Spannung an den Klemmen des Generators steigen, während die
Spannung des Motors fallen wird. Bei geringer Sättigung der