8 12. Von den einfachen Maschinen. 119
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parallel der Kraft Q zwei gleiche und entgegengesetzte Kräfte Q
an, so wird dadurch am Bewegungszustand des Hebels nichts
yeändert; man hat jetzt aber ein Kräftepaar vom Moment -+ Po. @
ınd ein solehes vom Moment —Q b und zwei in C wirkende
Kräfte Py und Q, welche man ansehen kann als die aus ihrer ur-
sprünglichen Lage parallel nach C verschobenen gegebenen Kräfte
Pa und Q. Diese beiden in C wirkenden Kräfte Py und Q setzen
sich zusammen zu einer Resultanten Ro, während die erwähnten
zwei Kräftepaare sich aufheben wegen Pıa= Qb. Es bleibt also
aur die Kraft Ro übrig, welche, durch den Punkt C gehend, keine
Drehung des Hebels anstrebt und damit keine Zapfenreibung
hervorruft, sondern die Zapfen normal auf ihre Lager aufdrückt.
Der Zapfen bleibt aber, falls Zapfenreibung sich entwickeln
kann, auch noch im Gleichgewicht, wenn die treibende Kraft P vom
Werth P} aus bis zu einem gewissen Grenzwerth P' zunimmt oder
Dis zu einem Grenzwerth P” abnimmt. Uebersteigt P den Werth
P', so findet eine Drehung des Hebels im Sinn von P statt, ist
aber P<P", dann erfolgt eine Drehung im Sinn von Q. Besitzt
dagegen P den Werth P’ oder den Werth P", so befindet sich
jer Hebel an der Grenze des Gleichgewichtes.
Zur Bestimmung von P' bringen wir wieder in C parallel
den Kräften P' und Q die gleichen und entgegengesetzten Kräfte
+P' und — P', +Q und —Q an, wodurch wir die Kräftepaare
+ P'a und —Qbd, sowie die in C angreifenden Kräfte P’ und Q
arhalten. welch letztere zusammengesetzt die Resultante
R=VP?4LQ*+2P'Q.00s«
ergeben, unter « den Winkel der beiden Kräfte P’ und Q ver-
standen. Desgleichen liefern die erwähnten zwei Kräftepaare ein
sesultirendes Kräftepaar vom Moment
M' = P'a—Qb,
wobei zu beachten ist, dass P'a>@Qb, insofern P'>P, also
Pa > Pac, auch Pra= Qb.
Dieses Kräftepaar M’ ist als das die Zapfenreibung hervor-
rufende treibende Kräftepaar anzusehen und die Kraft R als
Zapfendruck. Man kann daher nach No. 90 mit hinreichender
Genauigkeit setzen
M=u,Rır,
wobei w' der Zapfenreibungskoefficient und r der Zapfenhalb-
messer. Demgemäss wäre auch
uWRr= Pa-—Qb