134 Technisch wichtige Fälle des Gleichgewichtes fester Körper. ’
während die Komponentengleichung W' + W"==1200 des weiteren
W"= 450 ergiebt. Nunmehr betrachten wir einen einzelnen Stab,
z. B. den Stab A’C (Fig. 111). An demselben wirkt in A’ der soeben
bestimmte Auflagerwiderstand W’, sodann in B, eine vorläufig
aoch unbekannte, von dem Stab B,B, ausgeübte Kraft P,, deren
Horizontal- und Vertikalkomponente =H, beziehungsweise =", sei.
[n welchem Sinn diese letzteren Komponenten wirken, lässt sich
vorliegenden Falles auf Grund einer einfachen Ueberlegung wohl
angeben; manchmal ist aber der betreffende Wirkungssinn nicht
sofort einleuchtend, da nimmt man dann diesen Wirkungs-
sinn einfach nach Gutdünken an. Würden nun H, und V, that-
sächlich entgegengesetzt gerichtet sein, als man angenommen hat,
30 zeigte sich dies im Rechnungsresultat, indem sich in diesem
Fall H, und V, negativ herausstellten. Denken wir uns in
ınserem Beispiel an dem um C drehbaren Stab 4A'C (Fig. 111)
Fi
4“C
lie Kraft H, in B, nach rechts gerichtet und die Kraft V, nach
ınten, so gieht die Momentengleichung für den Drehnunkt C:
177
W.4=H,.3+7,.2,
aus welcher Gleichung sich die unbekannten Kräfte H, und V,
nicht ermitteln lassen. Man braucht also noch eine zweite Gleichung
zwischen H, und V,. Diese liefert das Gleichgewicht des in B,
(rei gemachten, um B, drehbaren Stabes B,B, (Fig. 112). An
diesem Stab wirken in B,, entsprechend dem Gesetz der Wechsel-
wirkung, in entgegengesetzten Richtungen wie am Stab A’C, die
Kräfte H, und V,, womit man als Gleichgewichtshedingung des
am B, drehbaren Stabes B, B, erhält:
V,.4=1200.3 und daraus YV, = 900
Mit diesem Werth von V, ergiebt sich dann
H, == 400.