Full text: Technische Mechanik

‚66 Technisch wichtige Fälle des Gleichgewichtes fester Körper. 
8 15. 
Seilartige Körver. 
124. Allgemeine Bemerkungen. An die beweglichen Stab- 
verbindungen, zu welchen auch die Ketten gerechnet werden 
können, schliessen sich unmittelbar die seilartigen Körper 
‘Seile, Fäden, Riemen ete.) an, insofern eine Kette mit reibungs- 
losen Kugelgelenken und unendlich kurzen Gliedern sich in sta- 
ischer Beziehung wie ein vollkommen biegsames Seil verhalten 
würde. Vollkommene Biegsamkeit zeigte ein Seil im Fall der 
Fig. 156. In Wirklichkeit giebt sich aber bei den seilartigen 
Körpern ein mehr oder minder 
beträchtlicher Grad von Steifig- 
keit kund, so dass ein mit 
seinem einen Ende eingeklemm:- 
jes Seil, an dessen freiem Ende 
2ine Kraft P wirkt, thatsächlich 
nicht die in Fig. 156 angedeutete 
Form annimmt, sondern eine Form 
wa wie in Fig. 157. 
Von der Steifigkeit der Seile 
war schon bei den Rollen die 
Rede, sie wurde in der Theorie 
der Rolle und der Rollenver- 
bindungen berücksichtigt; in 
liesem Paragraphen werden wir jedoch von derselben absehen. 
Dass die seilartigen Körper nicht auf Druck beansprucht werden 
zönnen, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden. 
Vigo, 176 
125. Seilpolygon. Ein vollkommen biegsames Seil werde in 
den Punkten C,C,C,...C, von den Kräften PP, P,..Pp ange- 
zriffen (Fig. 158), deren Grössen und Richtungen gegeben seien. 
Man soll die Bedingungen festsetzen, unter welchen sich das Seil 
im Gleichgewicht befindet. Zunächst bemerken wir, dass das 
Seil im Gleichgewichtsfall nur die Form eines Polygons besitzen 
zann, dessen Eck- oder Knotenpunkte die gegebenen Angriffspunkte 
ler Kräfte P bilden, und dass die erste Seilpolygonseite CyC,, 
wenn sie sich infolge der Einwirkung der Kraft P„ nicht um den 
Punkt C, drehen soll, in die Wirkungslinie der Kraft P, fallen 
muss. Man wird daher, um die Lage der ersten Seilpolygonseite 
zu bestimmen, mit Rücksicht darauf. dass das Seil nur gezogen
	        
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