Full text: Technische Mechanik

3 18. Die Grundprinecipien der rationellen Mechanik ete. 195 
Damit ist nun ein einfaches Mittel gegeben, die Massen der Körper 
miteinander zu vergleichen, und des weiteren auch, nachdem man 
die in irgend einem ausgewählten Körper enthaltene Masse als 
Masseneinheit festgesetzt hat, die Masse eines Körpers zahlen- 
mässig auszudrücken. 
144. Specifische Masse oder Dichte eines Körpers. Ist dm 
lie in einem Raumelement dV enthaltene Masse, so nennt man 
dm 
den Quotienten av = die specifische Masse oder die Dichte 
des betreffenden materiellen Elementes. Bei einem homogenen, 
dd, h. überall gleich dichten Körper ergiebt sich dann, wenn m 
die Masse und V der Rauminhalt des Körpers als Dichte: 
mM 
Ä=—= =, womit m==V .6ö. 
. : M 
Wäre der Körper nicht homogen, so würde der Quotient F 
lie mittlere Dichte des Körners angeben. 
S$ 18 
[ie Grundprincipien der rationellen Mechanik und die nächsten 
Folaerungen aus denselben. 
Als Axiome werden wir in der Mechanik die beiden nach- 
stehenden Prineipien ansehen. *?) 
145. Erstes Grundprincip. Führt ein freier materieller 
Punkt infolge der Kinwirkung einer Kraft irgend welche 
Bewegung aus und es hört diese Kraft plötzlich zu wir- 
ken auf, so wird der materielle Punkt die zuletzt inne- 
yzehabte Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit bei- 
dehalten, d. h. er wird sich geradlinig und gleichförmig 
"ortbewegen. 
Dieser Saiz ist bekannt unter dem Namen des Trägheits- 
yesetzes. 
') Das Gesetz der Wechselwirkung, welches vielfach als ein Grund- 
örincip der Mechanik aufgeführt wird, soll hier nicht als ein solches auf- 
yefasst werden. Dasselbe ist, was schon früher erwähnt wurde, als ein 
>öhysikalisches Gesetz anzusehen, durch welches lediglich die Einwirkung 
zweier Naturkörper aufeinander, beziehungsweise die gegenseitige Einwirkung 
ler Moleküle oder materiellen Punkte eines und desselben Körpers bestimmten 
Ausdruck erhält.
	        
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