198 Die Grundlehren der Kinetik des materiellen Punktes.
lelogramm AC,CC, 4, so ist dieses zweite Parallelogramm ähnlich
lem Parallelogramm AB,BB,4, es fallen daher die Diagonalen
4B und AC aufeinander. auch wird
A0=(0."). 4B=(0.2).du.
Den Geschwindigkeitszuwachs dw, welchen der materielle
Punkt durch das gleichzeitige Wirken der beiden Kräfte P, und
P, im Zeitelement dt erhält, erzielte auch eine einzige in der
Richtung 4B wirkende Kraft R, deren Grösse ausgedrückt ist
durch
R= Om (0.2). du= a0
Die beiden Kräfte P, und P, lassen sich also ersetzen durch
lie Kraft R. Man kann daher sagen:
Zwei Kräfte P, und P,, welche einen und denselben
materiellen Punkt 4 nach verschiedenen Richtungen an-
yreifen, haben eine Resultante RE, deren Grösse und Rich-
sung angegeben ist durch die von 4 ausgehende Diago-
nale des über den Kraftstrecken P, und P, beschriebenen
Darallelogrammes.
Dies ist der Satz vom Parallelogramm der Kräfte,
welchen wir in No. 8 als ein Axiom angenommen haben, der aber
aunmehr als ein aus den Grundprineipien der Mechanik folgender
Satz sich erweist.
Jetzt ist man auch zu der Annahme berechtigt, dass die
Resultante R beliebig vieler Kräfte P, welche einen materiellen
Punkt angreifen, dem materiellen Punkt eine Bewegung ertheilt,
welche übereinstimmt mit der von der Gesammtheit der Kräfte P
nervorgernufenen.
150. Die Beschleunigungskraft. Ist R die Resultante sämmt-
icher, einen frei beweglichen materiellen Punkt angreifenden
Kräfte Pı,P,Pa,..., SO nennt man dieselbe die Beschleu-
nigungskraft des materiellen Punktes, denn diese Kraft ist es,
welche den Geschwindigkeitszuwachs dw des materiellen Punk-
du
tes erzeugt und damit die Beschleunigung at desselben her-
vorruft. Wäre R==0, so gäbe es auch bei der Bewegung des
materiellen Punktes keine Aenderung der Geschwindigkeit. keine
Beschleunigung.