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Geradlinige Bewegung eines materiellen Punktes.
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Feradlinige Bewegung im widerstehenden Mittel, in welchem Fall
lie Beschleunigungskraft eine Funktion der Geschwindigkeit ist.
169. Erfahrungsresultate. Der Widerstand eines Mittels hängt
ab einestheils von dessen Dichte, anderntheils von der Grösse
and der Form des sich bewegenden Körpers, dann aber auch
von der Geschwindigkeit des letzteren gegen das Mittel. Dem-
yemäss kann dieser Widerstand W gesetzt werden
W=0 (0),
worin bedeutet: C ein von Grösse und Form des bewegten Kör-
pers abhängiger Koefficient, y das specifische Gewicht, d. h. das
Gewicht der Kubikeinheit des Mittels, also 5 die Dichte des Mittels,
ferner f(v) eine gewisse Funktion der Geschwindigkeit v.
Was nun diese letztere Funktion betrifft, so wurde von
Newton auf Grund von Versuchen der Satz aufgestellt, dass der
Widerstand eines Mittels proportional dem Quadrat der Geschwin-
Aigkeit des bewegten Körpers sei, dass man also setzen könne:
f(v)= av",
zleichgiltig, ob es sich um Wasser oder Luft handele,
Indessen hat schon Newton zugegeben, dass das genannte
Gesetz für grosse Geschwindigkeiten, wie solche die aus Gewehren
und Geschützen abgeschossenen Projektile zeigen, nicht mehr zu-
sreffend sei. Dies wurde auch von Robins mittels des von ihm
arfundenen ballistischen Pendels bestätigt. Desgleichen er-
yaben die Fallyversuche Benzenberg’s in Hamburg, dass das
Newton’sche Luftwiderstandsgesetz bei Geschwindigkeiten von 35 m
pro Sekunde an, der Wirklichkeit nicht mehr genau entspricht.
Die von Piobert, Morin und Didion im Jahre 1839 zu Metz unter-
ıommenen Schiessversuche, bei welchen es sich um Anfangsge-
schwindigkeiten von 200 m bis 650 m in der Sekunde handelte.
.jessen als zutreffend erscheinen
f(v)= (a + bv)vß.
wogegen später der preussische General Otto auf Grund von Ver-
suchen, welche zu Spandau stattfanden, in Vorschlag brachte:
fF(v)=c.403.