8 23. Geradlinige Bewegung im widerstehenden Mittel etc. 2921
Nunmehr haben aber die neuesten Versuche, insbesondere die-
jenigen, welche auf dem Schiessplatze der Krupp’schen Gussstahl-
"abrik angestellt wurden, ergeben, dass wie für ganz kleine, so für
zrosse Geschwindigkeiten etwa von 420m an der Luftwiderstand
proportional dem Quadrat der Geschwindigkeit ist, wobei jedoch
ler Proportionalitätskoefficient für grosse Geschwindigkeiten natür-
lich grösser ist, als der für ganz kleine, und dass für mittlere
Geschwindigkeiten der Widerstand bedeutend schneller wächst,
als mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.*) Bezüglich des von
Grösse und Form des bewegten Körpers abhängigen Koefficienten
7 ist zu bemerken, dass derselbe, da der Widerstand des Mittels
erfahrungsgemäss nahezu proportional dem Querschnitt /” des pro-
jieirenden Cylinders ist, welcher die Projektion des bewegten
Körpers auf eine Ebene senkrecht zur Bewegungsrichtung liefert,
yesetzt werden kann:
C=c)F.,
Demgemäss hätte man
W==cF-L.f@).
Mit Rücksicht darauf, dass, wie oben erwähnt wurde, der
Luftwiderstand vorzugsweise proportional dem Quadrat der Ge-
schwindigkeit sich erwiesen hat, setzen wir zweckmässigerweise:
v? ca v? v?
A 99 .y FF ag
Hierbei kann der Koefficient &, so lange die Geschwindig-
zeit v nicht über 10 m, für Wasser und Luft gleich angenommen
werden. Im übrigen ist derselbe, dem oben Erwähnten ent-
sprechend, bedingt durch die Form des bewegten Körpers, sowie
3twas beeinflusst durch dessen Grösse, unter Umständen aber
nicht unmerklich abhängig von der Geschwindigkeit.
Das specifische Gewicht der Luft, d. h. das Gewicht eines
Kubikmeter Luft ist bekanntlich bei einer Temperatur von 0°
ınd einem Quecksilberbarometerstand b, von 760 mm
Ya=1,2932 kg.
Dagegen hat man bei einer Temperatur von *° C, und einem
Barometerstand b mm nach dem Mariotte-Guay-Lussac’schen Gesetz
b 273 i
V =— Wr Le 8
Yon LO
1) Siehe „Mayewski, Ueber die Lösung der Probleme des direkten und
ndirekten Schiessene.“