262 Krummlinige Bewegung eines materiellen Punktes.
schleunigungskraft des materiellen Punktes im Raume
auf die betreffende Projektionsachse beziehungsweise
Projektionsebene.
197. Bestimmung der Tangential- und Centripetalkraft. Da
lie Wirkungslinie der Beschleunigungskraft P mit du oder BB’
Fig. 199) zusammenfällt, so erkennt man, dass die Beschleuni-
zungskraft stets in der Schmiegungsebene der Bahnkurve
wirkt und daher zerlegt werden kann in eine Komponente T nach
der Tangente an die Bahnlinie und in eine gegen den Krüm-
mungsmittelpunkt gerichtete Komponente N nach der Haupt-
normalen, Erstere Komponente wird Tangentialkraft, letztere
Dentripetalkraft genannt. Beschreibt man in Fig. 201, in
welcher wieder das Dreieck CBB' (Fig. 199)
angegeben ist, aus C die Kreisbogen BD
und B'’D’, so giebt BI die Zunahme der
Geschwindigkeit v in der Zeit dt an, d.h.
BD ist = dv; auch bemerken wir, dass
der unendlich kleine Kreisbogen BD sich
von dem Kreisbogen D’B’ nur um eine un-
sndlich kleine Grösse zweiter Ordnung unterscheidet, also gleich
D’B’ gesetzt werden darf. Ist nun w der Winkel, welchen die
Beschleunigungskraft P mit der Bewegungsrichtung des materiellen
Punktes einschliesst, so erhält man, da dw dieselbe Richtung be-
sitzt, wie die Kraft P:
du-cos v= BD'= dv oder Dudt-00sw= dv,
. dv
woraus PP. cos w==mMı =
d.h. Tangentialkraft T==m-
7
dv
wobei Fr die Beschleunigung des materiellen Punktes in seiner
Bahn bezeichnet. Ferner ist:
An-sin v = DB BD vlt
Q
P d d 2
oder Z.dt-siny==v., P-siny =, CS ,
m 8 : og dt ©
. mv?
_. h. Centripetalkraft N=
OO
Von diesen beiden Komponenten der Beschleunigungs-
kraft, nämlich der Tangentialkraft und der Centripetal-