Full text: Technische Mechanik

8 42. Der Einfluss der Erdrotation auf das Verhalten schwerer Körper. 341 
91:90 = 9,8315: 9,7807 = 1,005: 1, 
a. h. ein Körper, welcher am Aequator an einer Federwaage ein 
Gewicht von 1 Kilogramm zeigt, würde am Pol auf der Feder- 
waage 5 Gramm mehr wiegen. 
Weiter erkennen wir, dass am Aequator‘ das Verhältniss der 
Centrifugalkraft zum Gewicht eines Körpers ausgedrückt ist durch: 
mrw*” rw 0,0339 a a — 1 1 
ng qm 9807 0 MG TR aRa 
Würde nun die Erde sich 17mal schneller um ihre Achse 
Irehen, als es thatsächlich der Fall ist, so würde am Aequator 
in Körper gar kein Gewicht mehr zeigen und, auf eine horizon- 
;ale Unterlage gebracht, auf diese auch keinen Druck ausüben. 
Bei noch grösserer Winkelgeschwindigkeit der Erde träte dagegen 
der Fall ein, dass ein auf einer horizontalen Unterlage künstlich 
niedergehaltener Körper das Bestreben zeigte, sich von seiner 
Unterlage emporzuheben. 
246. Der freie Fall der Körper. Bis jetzt haben wir immer 
angenommen, dass der durch das Eigengewicht hervorgerufene 
freie Fall der Körper in einer Geraden, nämlich in der durch 
den Ausgangspunkt 4 des Körpers gehenden Lothlinie oder Verti- 
kalen erfolge. Thatsächlich erscheint das so, wenn die Fallhöhen 
nicht besonders gross sind. Bei grösseren Fallhöhen und genauer 
Beobachtung zeigt sich indessen eine Abweichung der Bahnlinie 
des fallenden Körpers von der Vertikalen durch den Ausgangs- 
punkt. Diese Abweichung erklärt sich vollständig dadurch, dass 
Jie beobachtete Fallbewegung keine absolute, sondern wegen 
ler Erdrotation eine relative ist und dass demgemäss ausser 
Jer Anziehungskraft X der Erde noch die Ergänzungskräfte K, 
and X, in Betracht kommen. 
Was die Anziehungskraft KX der Erde betrifft, so ergiebt sich 
Jiese aus dem Newton’schen allgemeinen Gravitations- 
yesetze, welches sagt, dass zwei im Abstand o von einander 
befindliche Massen m und m’ sich gegenseitig anziehen mit einer 
Kraft 
KK 
m 
wobei x die sogenannte Gravitationskonstante. Dieses x be- 
Jeutet, da für m=wW=1 und 0= 1: K= x, die Kraft, mit 
welcher sich zwei im Abstand 1 von einander gelegene Massen
	        
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