Full text: Technische Mechanik

8 44. Allgemeine Erläuterungen. 345 
äiner Kraft P angegriffen, welche von einem nicht zum System 
yehörenden Körper ausgehe. Infolgedessen werden die sämmt- 
lichen materiellen Punkte des Systems Bewegungen annehmen. 
Von diesen materiellen Punkten wollen wir einen beliebigen, 
aber nicht im Angriffspunkt der Kraft P gelegenen, ins Auge 
jassen. Derselbe lässt, da er eine bestimmte Bewegung ausführt, 
auch eine gewisse Beschleunigungskraft erkennen. Diese Be- 
schleunigungskraft kann aber nur von der Einwirkung anderer, 
len betrachteten Punkt umgebenden materiellen Punkten des be- 
wegten Systems herrühren. Aehnlichen Einwirkungen ist auch 
der von der Kraft P unmittelbar angegriffene Systempunkt 4 
anterworfen. Derselbe kann nämlich der Kraft P nicht frei 
folgen, er bewegt sich demgemäss anders, als wenn er frei wäre. 
Darum müssen auch ausser der Kraft P noch weitere Kräfte an 
ihm thätig sein, welche Kräfte wiederum nur von den den 
materiellen Punkt umgebenden anderen materiellen Punkten des 
Systems ausgehen können. Somit finden thatsächlich wechsel- 
seitige Einwirkungen der einzelnen materiellen Punkte statt; die 
letzteren üben gegenseitig Kräfte aufeinander: aus, welche dem 
Gesetz der Wechselwirkung unterworfen sind und innere Kräfte 
genannt werden im Gegensatz zu der Kraft P, die, von einem 
nicht zum betrachteten System gehörigen Körper ausgehend, als 
äussere Kraft bezeichnet wird. Entsprechend dem Gesetz der 
Wechselwirkung treten die inneren Kräfte immer paarweise 
auf, und zwar sind je zwei derselben einander gleich 
und direkt entgegengesetzt. 
250. Hervorrufung äusserer Kräfte durch innere. Bei einer 
Dampfmaschine, deren Schubstange auf die Kurbel einer Welle 
eine Kraft P äussert, liefert der im Dampfeylinder enthaltene ge- 
spannte Dampf innere Kräfte, und zwar übt der Dampf einen 
yewissen Druck T auf den beweglichen Kolben und einen ebenso 
yrossen, aber entgegengesetzt gerichteten Druck T’ auf den Boden 
les Cylinders aus. Dabei erscheint am Kurbelgetriebe der 
auf den Kolben ausgeübte Druck T als 
eine äussere Kraft. 
Ziehen wir noch einen anderen Fall 
in Betracht. Mit einem bei 4 eingespann- 
ien Stab AB (Fig. 242) sei in B gelenk- 
artig verbunden ein zweiter Stab BC. Die 
Drehung dieses letzteren um 5 werde ver- 
hindert durch einen dritten Stab DE. Wenn 
nun der Stab DE sich infolge einer Temperaturverminderung 
zusammenzieht. so dreht sieh der Stab BC um B. oder es üht 
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