Full text: Technische Mechanik

394 Die Grundlehren der Kinetik materieller Systeme. 
in ihrer Wirkungslinie am starren Körper beliebig ver- 
schieben, ohne dass dadurch der Bewegungszustand des 
Körpers ein anderer würde. 
286. Herleitung der früher in der Statik aufgestellten sechs 
Gleichgewichtsbedingungen für einen freien starren Körper, aus 
dem Princip der virtuellen Geschwindigkeiten. In No. 260 haben 
wir gesehen, dass die allgemeinste Elementarbewegung eines starren 
Körpers eine Schraubenbewegung um die sogenannte Mo- 
mentanachse ist, ebenso fanden wir, dass sich durch Zusammen- 
setzung einer Rotation mit einer Translation, deren Richtung nicht 
senkrecht steht auf der Rotationsachse, eine Schraubenbewegung 
ergiebt. Zieht man daher durch den beliebig angenommenen Ursprung 
O eines rechtwinkligen Koordinatensystems zwei Strahlen OM und 
ON, von welchen OM die Achse angebe, um welche sich ein starrer 
Körper mit der Winkelgeschwindigkeit @ drehe, und ON die Rich- 
tung, in welcher der starre Körper gleichzeitig eine Translation mit 
der Geschwindigkeit v ausführe, so erhält man durch Zusammen- 
setzung dieser beiden Bewegungen mit Rücksicht darauf, dass die 
Strahlen OM und ON, sowie die Geschwindigkeiten w und v ganz 
veliebig angenommen wurden, eine beliebige Elementarbewegung 
des starren Körpers zum Ausdruck gebracht. Statt der Drehung 
am die Achse OM mit der Winkelgeschwindigkeit w kann man 
aber auch Drehungen um die Koordinatenachsen mit den Winkel- 
yeschwindigkeiten w,, wy, wz; setzen und ebenso statt der Trans- 
lation mit der Geschwindigkeit v drei Translationen nach den 
Koordinatenachsen mit den Geschwindigkeiten vx, vy, v-. Somit 
stellen diese sechs gleichzeitig erfolgenden Bewegungen des starren 
Körpers ebenfalls eine beliebige Elementarbewegung desselben vor. 
Nehmen wir einen Punkt 
A des starren Körpers an, 
dessen Koordinaten x, y, z 
und dessen Abstände von 
len Koordinatenachsen 0x, 
dy;, Oz Seien, so wird dieser 
Punkt infolge der erwähn- 
ven Elementarbewegung des 
Körpers im Zeitelement dt 
sine gewisse Verschiebung 
AA’= ds erfahren, wobei 
dx, dy, dz die Projek- 
:jionen von ds auf die Koordinatenachsen bezeichnen. Für diese 
Projektionen von ds erhält man nun mit Rücksicht auf Fig. 259 
und unter Annahme Dositiver Geschwindigkeiten:
	        
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