8 62. Der Centrifugalpendelregulator. 455
Zur Charakterisirung eines ideellen Regulators hat uns das
Verhalten der Subnormalen der von den Kugelmittelpunkten be-
schriebenen Bahnlinie gedient. Nimmt die Länge der Subnormalen
zu, wenn man auf der Bahnlinie nach oben geht, so wäre der
Zegulator ein labiler, nimmt die Subnormale dagegen ab,
zo hat man es mit einem statischen Regulator zu thun. Bleibt
aber die Subnormale konstant, so ist der Regulator ein asta-
sischer.
Um sich über das Verhalten eines Regulators Kenntniss zu
verschaffen, hätte man aber auch in folgender Weise vorgehen
können: Man nimmt zwischen den beiden Grenzstellungen des
Regulators, welchen die tiefste, beziehungsweise höchste Lage der
Hülse entspricht, verschiedene Stellungen des Regulators an und
berechnet die Winkelgeschwindigkeit w, bei welcher die jeweilige
Stellung des Regulators eine Gleichgewichtsstellung ist, giebt für
jede solche Stellung die Lage der Hülse an, trägt in dem die
Lage der Hülse bezeichnenden Punkte der Regulatordrehachse
die berechnete Winkelgeschwindigkeit w oder auch die aus ®
sich ergebende Anzahl n*) der Umdrehungen der Regulatorwelle
in der Minute, als Ordinate auf, und verbindet die Endpunkte
der Ordinate » durch eine stetige Linie, so kann diese sogenannte
n-Linie den betreffenden Regulator kennzeichnen. Handelt es sich
oeispielsweise um einen ideellen Regulator, bei welchem die Mittel-
aunkte der Schwungkugeln auf der Parabel y==2gz sich be-
wegen so ergiebt sich in diesem Falle der Regulator als ein
astatischer und die u-Linie als eine Gerade parallel der
‚Achse (Drehachse). Beim Watt’schen Regulator dagegen ent-
spricht einer höheren Lage der Hülse und damit einem grösseren
Ausschlagwinkel « der Pendelstangen im Gleichgewichtsfall auch
»ine grössere Winkelgeschwindigkeit w@ und eine grössere Um-
lIrehungszahl » oder mit anderen Worten: Beim Watt’schen Regu-
lator und überhaupt bei einem statischen Regulator entfernt
sich die »-Linie nach oben immer mehr von der Achse der Regu-
atorwelle.
Nehmen wir schliesslich an, es bewegen sich die Mittelpunkte
der Schwungkugeln eines Regulators auf ciner Bahnlinie, für
welche die Subnormale nach oben zunimmt, so müsste bei dem
betreffenden ideellen Regulator für die höheren Lagen dieser
Kugelmittelpunkte die die Gleichgewichtsstellung des Regulators
oedingende Winkelgeschwindigkeit w@ eine kleinere sein, als für
lie tieferen Lagen entsprechend dem in No. 241 Angeführten., d. h.
\ Dieses n” nicht zu verwechseln mit dem % in No. 241 und 242,