S 65. Der Stoss freier Körper. 469
der ersten Periode des Stosses erlittene Formänderung während
einer zweiten Periode wieder rückgängig zu machen.
Statt die aufeinander stossenden Körper zusammendrückbar
ınd elastisch anzunehmen, können wir dieselben auch starr voraus-
setzen, wenn wir dafür zwischen den beiden Körpern längs der
Normalen im Berührungspunkte 5 eine masselose elastische Spiral-
(eder als Puffer eingeschaltet uns denken. In diesem Falle wird
die Feder während der ersten Periode des Stosses infolge der
ungleichen Geschwindigkeiten der aufeinander stossenden Körper
mehr und mehr zusammengedrückt; sobald aber die Gleichheit der
beiden Geschwindigkeiten hergestellt ist,
also kein Grund zu weiterer Zusammen-
drückung der Feder mehr vorliegt, fängt
die Feder an, während der zweiten
Periode des Stosses sich wieder auszu-
dehnen und weiter verzögernd auf
len stossenden Körper I, dagegen be-
schleunigend auf den gestossenen Körper II einzuwirken. Mit
der Abnahme der Geschwindigkeit von I und der Zunahme
ler Geschwindigkeit von II nimmt aber die Federspannung all-
mählich ab. Ist diese Spannung gleich Null geworden, so ist
auch die zweite Periode des Stosses und damit der Stoss über-
haupt beendigt, worauf die beiden Kugeln getrennt sich weiter
vdewegen vermöge der erlangten Geschwindigkeiten.
Schliesslich ist noch zu bemerken, dass gegenüber der be-
deutenden kinetischen Wirkung der Stosskräfte die Wirkungen
anderer äusserer Kräfte, welche an den beiden Kugeln etwa noch
thätig sind, während der Dauer des Stosses nicht in Betracht
kommen können, dass also von diesen letzteren Kräften beim
Stoss abzusehen ist.
Bezeichnet man die gemeinschaftliche Geschwindigkeit beider
Kugeln am Ende der ersten Periode des Stosses mit wu, ferner mit
N die veränderlichen Drücke, welche die beiden Kugeln während
der ersten Periode des Stosses wechselseitig aufeinander ausüben,
350 ergiebt der Satz von der Bewegungsgrösse, wenn rt, die Dauer
ler ersten Periode des Stosses bezeichnet.
(xa:
)
5
N, U — My 6, = + [Nat
’
N. U — MC.